Rafael Nadal: Wann holt sich Roger Federer die Nummer 1 zurück?

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Italien,

Nach dem Titelgewinn in Rom führt Rafael Nadal die Weltrangliste wieder an. Roger Federer pausiert bis zum Beginn der Rasensaison. Die beiden jagen sich seit Monaten gegenseitig die Nummer 1 ab – und das Katz-und-Maus-Spiel dürfte munter weitergehen.

Die Rivalität zwischen Roger Federer und Rafael Nadal dauert weit über zehn Jahre.
Die Rivalität zwischen Roger Federer und Rafael Nadal dauert weit über zehn Jahre. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Rafael Nadal ist wieder die Weltnummer 1 und löst Roger Federer erneut an der Spitze ab.
  • Seit 2003 gab es nicht mehr so viele Wechsel an der Spitze: viermal wechselten sich Federer und Nadal bisher ab.
  • Das Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden «Big Two» um die Krone könnte sich weiter fortsetzen.

Rafael Nadal krallt sich die Weltnummer 1 zurück. Mit seinem Sieg in Rom überholt der Spanier seinen Rivalen Roger Federer wieder um 100 Punkte. Es ist bereits das vierte Mal, dass Federer und Nadal in dieser Saison die Plätze tauschen – so oft wie nie seit 2003. Seit ihrem Verletzungscomeback Anfang 2017 (als sie sogleich wieder im Grand-Slam-Final der Australian Open standen) dominieren die Routiniers wieder den Tenniszirkus.

Nadals elfter Sieg in Paris ist Pflicht

Federer auf Rasen wieder am Zug

Die Wechsel: Am 19. Februar wurde Federer wieder die Eins, verlor sie am 2. April wieder und gewann sie zwischenzeitlich vom 14.-20. Mai wieder zurück. Nadal hat den Thron vorerst auf sicher, könnte ihn am 11. Juni aber schon wieder verlieren.
Die Wechsel: Am 19. Februar wurde Federer wieder die Eins, verlor sie am 2. April wieder und gewann sie zwischenzeitlich vom 14.-20. Mai wieder zurück. Nadal hat den Thron vorerst auf sicher, könnte ihn am 11. Juni aber schon wieder verlieren. - Nau

Nun muss der Spanier jedoch auch seinen Titel in Roland Garros verteidigen können – es wäre sein elfter Streich in Paris. Alles ausser ein Sieg würde bedeuten, dass er wieder hinter Roger Federer zurückfällt. Verliert Nadal gleich die erste Runde und erreicht der drittplatzierte Alexander Zverev den Final, fällt Nadal gar auf Platz drei zurück. Das Szenario ist jedoch unwahrscheinlich, hat Nadal in Paris doch von 81 Spielen lediglich zwei Mal verloren.

Nach der Sandplatzsaison wechselt der Druck von Nadal auf den Schweizer: Zwar hat Federer bis dahin lediglich 520 Punkte zu verteidigen, in Wimbledon jedoch hat er eine Hypothek von 2000 Punkten. Dann ist es wieder der Schweizer, der von Nadal gejagt wird.

Aus vier mach zwei

Wimbledon 2008

Seit Novak Djokovic (ATP 22) schwächelt und Andy Murrays Zukunft in den Sternen steht (ATP 45), ist aus den «Big Four» ein «Big Two» geworden. Der 36-jährige Federer und der 31-jährige Nadal setzen derzeit die Massstäbe im Tenniszirkus. Federer konnte in der letzten Woche seinen Rekord als Tennisprimus auf 309 Wochen ausbauen, Nadal geht seine 174. Woche an.

Grosse Hypothek auf Sand

Die Sandplatzsaison ist für Rafael Nadal eine grosse Herausforderung: Der Sandplatzkönig muss 4680 Punkte verteidigen, während Federer keinen einzigen Punkt zu verlieren hat – er hatte im letzten (wie in diesem) Jahr die Sandplatzsaison sausen lassen. Mit dem Sieg in Rom konnte Nadal bisher gut die Hälfte seiner Punkte verteidigen.

Nadal hat in den nächsten Wochen viele Punkte zu verteidigen.
Nadal hat in den nächsten Wochen viele Punkte zu verteidigen. - Nau
Nadal führt momentan mit 10 Punkten Vorsprung. Während Federer bis Wimbledon jedoch nur 520 Punkte zu verteidigen hat, sind es bei Nadal 2000 Punkte.
Nadal führt momentan mit 10 Punkten Vorsprung. Während Federer bis Wimbledon jedoch nur 520 Punkte zu verteidigen hat, sind es bei Nadal 2000 Punkte. - Nau

Dabei dachte man die Zeiten der Federer-Nadal-Rivalität wäre längst vorbei. Einer der legendärsten Matches der Tennisgeschichte jährt sich in diesem Jahr nämlich schon zum zehnten Mal: Der Wimbledon-Final von 2008. Der Weltranglisten-Erste Roger Federer (im weissen Strickjäckchen) musste sich damals in einem dramatischen Spiel dem Weltranglisten-Zweiten Nadal (in Kurzarm-Shirt und Dreiviertel-Hose) geschlagen geben. Im bis dahin längsten Wimbledon-Finalspiel standen die beiden fast fünf Stunden auf dem Heiligen Rasen. Der «Stier aus Manacor» verhinderte damit Federers sechsten Wimbledon-Sieg in Folge und erklomm darauf erstmals die Spitze der Weltrangliste.

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