Roger Federer: Darum war der Auftritt auf Sand ein Erfolg
Roger Federer gewann auf der roten Asche in diesem Jahr keinen Titel. Trotzdem kann er die Sandsaison als Erfolg verbuchen. Seine Formkurve sieht positiv aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Federer zeigte in Rom, Madrid und Paris überraschend starke Leistungen.
- Er konnte sein Punktekonto aufbessern und blieb verletzungsfrei.
- Die Rasensaison mit Wimbledon nimmt er als Titel-Mitfavorit in Angriff.
Bitter war die Niederlage von Roger Federer gegen Rafael Nadal schon. Klar, war nicht unbedingt ein Sieg zu erwarten. Doch die verpassten Chancen in Satz zwei und der darauffolgende spielerische Einbruch taten dennoch weh.
Starke Vorstellungen in Madrid, Rom und Paris
Trotzdem, die Entscheidung auf Sand zu spielen war für Federer die richtige. Nach drei Jahren Pause zeigt er dreimal starke Leistungen. In Madrid schied er gegen Dominic Thiem auf dessen Lieblingsunterlage aus, knapp, nachdem er Matchbälle hatte.
In Rom wurde ihm zum Verhängnis, dass er am selben Tag zwei Begegnungen austragen musste. Er besiegte aber Borna Coric, der ausgeruht war, in drei umkämpften Sätzen, bevor er gegen Stefanos Tsitsipas forfait geben musste.
Zufrieden mit dem Auftritt bei Roland Garros
Auch seine Vorstellung in Roland Garros war exzellent. Er marschierte auf dem Weg in den Halbfinal durch, wackelte nur gegen Stan Wawrinka im Viertelfinal leicht. Gegen Rafael Nadal hielt er eineinhalb Sätze gut mit, war teilweise sogar der Bessere. Bevor er, wie fast immer auf Sand, gegen den Spanier einbrach.
Es ist darum ein zufriedener Roger Federer, der aus Paris abreist: «Ich bin überrascht, dass ich auf Sand so gut gespielt habe, und dass es Topspieler brauchte, um mich zu schlagen.»
Roger Federer bessert das Punktekonto auf
Der Schweizer nimmt nicht nur die Gewissheit mit, auch auf Sand zu guten Leistungen fähig zu sein. Er konnte sein Punktekonto um 1080 Zähler aufbessern. Damit konnte er seinen dritten Platz in der Weltrangliste gegenüber Dominic Thiem, Alexander Zverev und Stefanos Tsitsipas behaupten.
Zudem konnte er Rafael Nadal und Novak Djokovic im Hinblick auf die zweite Saisonhälfte etwas mehr unter Druck setzen. Bis Saisonende haben sowohl Federer (3060) und Nadal (2440) deutlich weniger Punkte zu verteidigen als Djokovic (7990).
Besonders der Serbe wird es schwierig haben, seine Fabel-Saison des Vorjahres zu wiederholen. Und Nadal lässt erfahrungsgemäss auf den Hartplätzen der zweiten Saisonhälfte oft etwas nach.
Unverletzt und topmotiviert in die Rasensaison
Zu guter Letzt: Obwohl Roger Federer gegen Tsitsipas forfait geben musste, hielt sein Körper auch mit fast 38 Jahren der Belastung stand. Der Schweizer geht unverletzt, fit und topmotiviert in die kurze Rasensaison.
Dort gewann er, mit Ausnahme des Verletzungsjahres 2016, seit 2011 immer mindestens einen Titel. Im letzten Jahr schied er im Viertelfinal gegen Kevin Anderson überraschend aus. In der aktuellen Form ist eine ähnliche Überraschung kaum vorstellbar.