Roger Federer – der grosse Saisonrückblick
Auch das 20. Jahr als Profi war für Roger Federer ein durchaus erfolgreiches. Ein Rückblick.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federer spielte auch 2018 eine durchaus erfolgreiche Tennis-Saison
- Nau blickt nochmals auf die wichtigsten Momente des Jahres zurück.
Er ist mittlerweile 37-jährig und offensichtlich noch kein bisschen müde. Roger Federer zeigte sich auch im Tennisjahr 2018 so fit und spielhungrig wie kaum jemals zuvor. Nau blickt zurück und lässt die wichtigsten Momente nochmals Revue passieren.
Hohe Erwartungen
Nach dem unglaublichen Comeback im Jahr 2017 mit dem Gewinn von zwei Grand-Slam Titeln, dem Sunshine Double und den Titeln in Basel, Halle und Shanghai waren die Erwartungen an Roger Federer für das Jahr 2018 sehr hoch.
Federer startete seine Saison wie im Jahr zuvor zusammen mit Belinda Bencic am Hopman Cup in Perth (AUS). Anders als 2017 sicherten sich die beiden den Titel nach einem 2:1 Final-Sieg gegen Deutschland. Ein guter Auftakt ins 2018.
Der Perfekte Start
Mit Selbstvertrauen und der nötigen Lockerheit stieg Federer eine Woche später ins erste Grand-Slam Turnier des Jahres in Melbourne (AUS). Federer gab bis in den Final keinen einzigen Satz ab und gewann das Turnier schliesslich in fünf Sätzen (6:1,6:7, 6:3, 3:6 und 6:1) gegen Marin Cilic. Es war sein sechster Sieg im Down Under und sein insgesamt 20. Grand-Slam Titel. Mit Tränen in den Augen nahm er den Siegespokal entgegen.
Rückkehr auf den Tennisthron
Entgegen seiner ursprünglichen Saisonplanung entschied sich Federer, Mitte Februar am 500er Turnier von Rotterdam an den Start zu gehen. Ihm bot sich in Abwesenheit von Rafael Nadal die Möglichkeit, erstmals seit 2013 wieder die Nummer 1 im Männertennis zu werden. Mit einem Sieg im Viertelfinale gegen Robin Haase sammelte der Maestro die nötigen Punkte dafür und wurde somit die älteste Nummer 1 der Welt aller Zeiten. Ein weiterer Rekord im Palmares des Schweizers.
Enttäuschung in der Wüste
Mit der Nummer 1 im Gepäck reiste der Altmeister Federer in die Wüste nach Indian Wells (USA), wo er seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen wollte. Federer zog zwar in den Final ein, verlor dort aber nach Matchbällen gegen Juan Martin Del Potro in drei Sätzen (4:6, 7:6 und 6:7). Eine Woche später der nächste Dämpfer: Federer scheiterte in Miami (USA) in der zweiten Runde am Australier Thanasi Kokkinakis (6:3, 3:6 und 6:7).
Da er im Anschluss auf die gesamte Sandplatzsaison verzichtete, verlor er nach dem Sieg Rafael Nadals an den French Open auch die Nummer 1 wieder an den Spanier.
Sieg in Stuttgart, Debakel in Wimbledon
Zum Beginn der Rasensaison trat Federer wie im Jahr zuvor in Stuttgart (GER) an. Im Gegensatz zum Vorjahr stiess er in den Final vor und bezwang dort Milos Raonic in zwei Sätzen (6:4, 7:6). Auch in Halle (GER) schaffte es der Maestro in den Final, unterlag dort aber Borna Coric mit 6:7, 6:3 und 2:6.
Bei seinem absoluten Lieblingsturnier überraschte Federer gleich zu Beginn auf modischer Ebene. Der Vertrag mit seinem Ausrüster Nike wurde nicht verlängert, worauf der Schweizer zur japanischen Kleiderkette Uniqlo wechselte. Sportlich lief es für den Maestro zumindest in der ersten Turnierwoche hervorragend. Federer gab keinen Satz ab und liess die Herzen der Fans damit höher schlagen.
Umso grösser dann die Enttäuschung im Viertelfinal gegen Kevin Anderson. Der Schweizer führte mit 2:0 in den Sätzen, hatte sogar Matchbälle auf seiner Seite, verlor zum Schluss aber nach mehr als vier Stunden mit 6:2, 7:6, 5:7, 4:6 und 11:13 und schied aus. Ein herber Schlag für den Maestro.
Schwieriger Spätsommer und Herbst
Nach dem Rückschlag trat Federer in Cincinnati (USA) beim ATP 1000 Turnier an. Auch hier erreichte er den Final, musste sich aber Wimbledon-Sieger Novak Djokovic mit 4:6 und 4:6 beugen. Trotz der Niederlage ging der Schweizer voller Zuversicht ins letzte Grand-Slam Turnier des Jahres in New York. Bei grosser Hitze unterlag Federer aber völlig überraschend dem Australier John Millman bereits im Achtelfinal (6:3, 7:5, 7:6 und 7:6).
Der schwierige Situation setzte sich im Herbst fort. Federer kam zwar meistens unter die letzten vier der Turniere, konnte allerdings keinen Titel mehr gewinnen. In Shanghai (CN) verlor er gegen Borna Coric im Halbfinal 4:6 und 4:6, in Paris gegen Novak Djokovic ebenfalls im Halbfinal 6:7, 7:5 und 6:7.
Versöhnlicher Saisonabschluss in Basel
Mit der Einweihung der neuen St. Jakobshalle stand Federers Heimturnier ganz im Zeichen des Neuanfangs. Auf dem Tenniscourt blieb allerdings alles beim Alten. Federer gewann das Turnier vor Heimpublikum zum insgesamt neunten Mal und sein insgesamt 99. Turniersieg auf ATP Stufe. Ein weiterer Rekord.