Roger Federer: Dieser Ex-Hitzkopf soll ihm gegen Rafael Nadal helfen

Marco Keller
Marco Keller

Frankreich,

Linkshänder Corentin Moutet simulierte im Training für Roger Federer das Spiel von Rafael Nadal. Der Franzose sorgte in der Schweiz einst für einen Eklat.

Corentin Moutet Roger Federer
Corentin Moutet, hier im Match gegen Guido Pella, half Roger Federer, Rafael Nadals Linkshänder-Spiel zu simulieren. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Federer trainierte vor dem heutigen Halbfinal (13.00 Uhr) gegen Nadal mit Moutet.
  • Der starke Techniker ist als Hitzkopf bekannt, wurde in den letzten Jahren aber ruhiger.
  • An der U18-EM in Klosters GR sorgte er einst gegen Stefanos Tsitsipas für einen Eklat.

Entspannt ging es am Donnerstag bei der Trainingseinheit von Roger Federer mit Corentin Moutet zu. Der 20-Jährige war zum Handkuss gekommen, weil er wie Rafael Nadal Linkshänder ist. Vor allem mit der Vorhand kann Moutet auch viel Spin erzeugen, dazu ist dem Techniker keine Schlagvariante fremd.

Rafael Nadal Roger Federer
Rafael Nadal im Einsatz bei Roland Garros 2019. Seine Linkshänder-Schläge soll Corentin Moutet für Roger Federer simulieren. - Keystone

Auch schon in Dubai bei Roger Federer

Roger Federer greift darum gerne auf seine Dienste zurück. Der Franzose weilte auch schon zu Trainingseinheiten mit dem Maestro in Dubai. Er selber, aktuell die Nummer 110 der Welt, hatte die 3. Runde erreicht und dabei unter anderem den starken Argentinier Guido Pella geschlagen.

Viele Experten schreiben seine jüngsten Fortschritte der Tatsache zu, dass er viel ruhiger geworden ist. Dies vor allem seit Beginn der Zusammenarbeit mit Emmanuel Planque, dem Ex-Trainer von Lucas Pouille,

Corentin Moutet
Der französische Tennisspieler Corentin Moutet. - Keystone

In Klosters GR zweimal Silber geholt

Das war auch nötig. Moutet war in seiner Jugendzeit ein veritabler Hitzkopf. Die regelmässigen Besucher der U18-EM in Klosters GR wissen dies. Moutet holte im Prättigau zweimal Silber, überzeugte durch aussergewöhnliche spielerische Qualitäten.

Er brachte sich aber durch mentale Schwächen immer wieder in die Bredouille.

Speziell ausgeprägt war dies bei der ersten Teilnahme 2016. Sein Arbeitsgerät flog regelmässig, dazu legte er sich auch immer wieder mit Offiziellen an. Sein vom Verband abgestellter Coach Thierry Tulasne, einst Mitglied der Top 10, schämte sich für ihn.

Eklat gegen Stefanos Tsitsipas

Am Schlimmsten war es im Endspiel gegen einen gewissen Stefanos Tsitsipas. Dem Griechen fehlten in der hochklassigen Partie beim Stande von 7:6, 5:3, 30:0 noch zwei Punkte zum Sieg. Bei einer knappen Entscheidung war der Franzose nicht damit einverstanden war, dass der Stuhlschiedsrichter einen Abdruck nicht kontrollieren wollte.

Da entschloss sich Moutet, nicht weiterzuspielen, gab Tsitsipas vorzeitig die Hand. Und nahm ihm die echte Freude über einen gewonnenen Final. Ein Jahr später war Moutet dann etwas ruhiger, im Final war damals aber der Ungar Zsombor Piros zu stark.

*Marco Keller ist ein profunder Kenner der Tennis-Szene. Er arbeitet hauptberuflich als Journalist für «Tamedia» und ist Chefredaktor von «Smash». Für Nau schreibt er gelegentlich Gastbeiträge zum Thema Tennis.

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