Roger Federer ist nach Finalniederlage in Wimbledon wütend

Roger Federer verliert den Krimi-Final von Wimbledon in fünf Sätzen gegen Novak Djokovic. Beim anschliessenden Interview spricht der «Maestro» von einer gewissen Wut und einer verpassten Chance. Seinen nächsten Auftritt wird er übrigens am Masters-1000-Turnier in Cincinnati haben.

«Nein, ich versuchte das Positive zu sehen. Hätte mir vor der Partie jemand gesagt, dass es 9:9 im fünften Satz stehen würde, wäre das nicht schlimm gewesen. Aber klar war es hart, diese Chancen vergeben zu haben.»

«Schwierig zu sagen, am Ende spielt es keine Rolle. Vielleicht ist man enttäuschter, trauriger, wütender. Ich habe das Gefühl, dass ich eine unglaubliche Chance verpasst habe.»

«Diesmal ging es schneller, weil wir keine Regenunterbrechungen hatten, auch die Dunkelheit spielte keine Rolle. Aber klar, es war ein episches Ende und die Partie in vielen Momenten sehr eng. Aber ausser, dass ich beide Matches verloren habe, sehe ich keine Ähnlichkeiten.»

«Ich bin sicherlich älter geworden. Diesmal bin ich eher wütend als enttäuscht oder traurig.»

«Irgendwann vergisst man die Niederlage, dann ist sie weg. Meistens geht das ziemlich schnell. Je weniger ich darüber reden muss, desto besser. Es bringt ja nichts, ich kann die Zeit nicht zurückdrehen und nochmals spielen.

Ablenkung habe ich genug. Es hilft, auch nicht an einem Turnier zu sein und vor Journalisten darüber reden zu müssen.»

«Es ist ähnlich, wie wenn man zum Matchgewinn serviert und dann gebreakt wird. Man versucht zu vergessen und nimmt die guten Sachen heraus, denn davon gibt es sehr viele. Das habe ich auch 2008 getan.

Im Moment tut es sehr weh, wie jede Niederlage in Wimbledon. Es ist eine Frage der Einstellung, ich bin sehr stark dabei, wieder vorwärts zuschauen.»

«Es war für mich eine grosse Sache. Nämlich als ich nahe dran war, mir noch zwei Titel fehlten, ich den Rekord egalisieren oder brechen konnte. Danach hat sich das Ganze etwas verändert.

Es gibt mehrere Dinge, woraus ich meine Motivation ziehe. Aber nicht unbedingt daraus, in dieser Wertung vorne zu bleiben, weil ich den Rekord gebrochen habe.

Wenn jemand anderem dies gelingt, dann ist das grossartig für ihn. Ich bin nicht wegen diesem Rekord Tennisspieler geworden, sondern weil ich in Wimbledon gewinnen wollte. Und noch heute spiele ich, um auf diesem Centre Court, vor einer solchen Kulisse gegen Spieler wie Novak zu anzutreten.»

«Es hat mir geholfen, auf Sand zu spielen, so hatte ich viel Matchpraxis und die nötige Matchhärte. Ich bin froh, wie ich in Halle und in Wimbledon gespielt habe. Ich kann von den letzten zwei Monaten sehr viel Positives mitnehmen.

Als Team haben wir entschieden, dass wir das Turnier in Montreal auslassen werden, um mir ein wenig Erholung zu gönnen. Ich wünschte, ich hätte noch ein wenig mehr davon.»