Roger Federer hat sich nach seinem Comeback wieder zurückgezogen und trainiert fleissig. Für diesen Entscheid gibt es Lob von Ex-WTA-Star Marion Bartoli.
Das Wichtigste in Kürze
Roger Federer (ATP 6) ist seit 23 Jahren auf der Tennis-Tour unterwegs.
20 Grand-Slam-Titel hat der Schweizer in seiner Zeit als Profi geholt.
Dass Roger nur wegen seiner Rekorde zurückgekehrt ist, bezweifelt Ex-Star Marion Bartoli.
Anfang März kehrt Roger Federer (ATP 6) auf die ATP-Tour zurück. Nach über 400 Tagen Verletzungspause bestreitet er in Doha erstmals wieder ein Spiel – und gewinnt.
Beim Comeback bezwingt er den Briten Daniel Evans (ATP 29) in drei Sätzen. Zwei Tage später scheidet der Basler gegen Nikolos Basilashvili (ATP 38) aus dem Turnier aus.
Seither hat sich «King Roger» zurückgezogen. Und bereitet sich im Training auf seinen nächsten Einsatz vor. Wann genau er wieder ins Geschehen eingreift, ist allerdings noch unklar.
«Fast nie schlechte Entscheide getroffen»
«Federer hat schon früh, wahrscheinlich im Spiel gegen Evans, gemerkt, dass er noch mehr Fitness braucht.» Das sagt Ex-Tennis-Profi Marion Bartoli im Podcast «Match Points».
Die 36-Jährige versteht daher auch, dass Roger die Turniere in Dubai und Miami ausgelassen hat. «Er hat Doha genutzt, um seinen physischen Zustand zu beurteilen», ist sie sich sicher.
Federer hat wohl auch deshalb einige Sand-Turniere in seinen Kalender aufgenommen. «Auf Sand wird er längere Ballwechsel spielen müssen. Und das ist es, was man braucht, wenn man so lange nicht auf dem Platz war», so Bartoli weiter.
Marion Bartoli (hier nach ihrem Wimbledon-Sieg 2013) hatte Tee mit Kate Middleton. - keystone
Die Französin ist ehemalige Nummer sieben der Tennis-Weltrangliste. - keystone
Vor acht Jahren kündigte sie dann ihren Rücktritt an. - keystone
Bartoli scheint von der Rückkehr des 39-Jährigen beeindruckt. Federer wisse bestimmt, was er tut. «Er hat fast nie schlechte Entscheide getroffen», sagt die Französin.
«Federer hat genug erreicht»
Dass der Schweizer nur wegen seiner Rekorde auf die Tour zurückgekehrt ist, bezweifelt die Wimbledon-Siegerin von 2013.
«Ich glaube nicht, dass er alle Rekorde verlieren will.» Aber man müsse auch seine Gesundheit berücksichtigen. «Er wird seinen Körper nicht nur wegen eines Rekords aufs Spiel setzen. Er hat genug erreicht», bekräftigt Bartoli.
Den ersten Grand Slam gibt's 2003 in Wimbledon: Federer besiegt den Australier Mark Philippoussis 7:6, 6:2, 7:6. - Keystone
In Australien gewinnt der «Maestro» erstmals 2004: Marat Safin schlägt er 7:6, 6:4, 6:2. - Keystone
Andy Roddick werden wir in dieser Galerie mehrmals antreffen. Hier beim Wimbledon-Triumph von Roger Federer 2004. Resultat: 4:6, 7:5, 7:6, 6:4. - Keystone
Lleyton Hewitt verliert gegen Roger Federer im US-Open-Finale 2004 klar und deutlich mit 0:6, 6:7, 0:6. - Keystone
Wimbledon wurde immer mehr zu Federers Wohnzimmer: 2005 besiegt er Andy Roddick mit 6:2, 7:6, 6:4. - Keystone
Mit Andre Agassi zieht eine der ganz grossen Legenden den Kürzeren gegen Federer. «King Roger» gewinnt das US Open 2005 mit 6:3, 2:6, 7:6, 6:1. - Keystone
Der zyprische Tennisspieler Marcos Baghdatis versuchte 2006 am Australian Open vergeblich, Federer am nächsten Grand-Slam-Titel zu hindern. Federer gewinnt mit 5:7, 7:5, 6:0, 6:2. - Keystone
Im Jacket an der Siegerehrung – das geht nur in Wimbledon. Federer besiegt Nadal 2006 mit 6:0, 7:6, 6:7, 6:3. - Keystone
2006 musste sich einmal mehr Andy Roddick geschlagen geben. Federer gewinnt den Final der US Open mit 6:2, 4:6, 7:5, 6:1. - Keystone
Fernando Gonzalez aus Chile stand 2007 etwas überraschend im Final der Australian Open und verlor dort gegen Roger Federer 6:7, 4:6, 4:6. - Keystone
Wieder Wimbledon, wieder im Jacket, wieder gegen Nadal: 2007 gewinnt Roger Federer mit 7:6, 4:6, 7:6, 2:6, 6:2. - Keystone
Wie heute in Wimbledon musste sich Novak Djokovic im US-Open-Finale 2007 geschlagen geben. Roger Federer holt sich seinen 12. Grand-Slam-Titel: 7:6, 7:6, 6:4. - Keystone
Auch Andy Murray kann Roger Federer 2008 nicht am fünften US-Open-Sieg in Folge hindern: Der Maestro gewinnt in drei Sätzen mit 6:2, 7:5, 6:2. - Keystone
Der erste und bisher einzige Sieg an den French Open. 2009 gewinnt Federer den Schweden Robin Söderling mit 6:1, 7:6, 6:4 und holt sich den einzigen fehlenden Titel in seiner Sammlung. - Keystone
Und nochmal Andy Roddick. Der US-Amerikaner muss sich 2009 ein weiteres Mal von Federer bezwingen lassen. Roddick verliert einen epischen Wimbledon-Final mit 5:7, 7:6 (8:6), 7:6 (7:5), 3:6. - Keystone
2010 gewinnt Roger Federer in Australien gegen Andy Murray mit 6:3, 6:4, 7:6. Es ist sein 16. Grand-Slam-Titel. - Keystone
2012 bleibt Federer Olympiagold verwehrt. Dafür gewinnt er kurz zuvor an gleicher Stätte in Wimbledon gegen Murray mit 4:6, 7:5, 6:3, 6:4. - Keystone
Nach langer Verletzungspause gibt Federer 2017 sein Comeback in Australien. An Nummer 17 gesetzt, stösst der Maestro bis in den Final vor und besiegt dort seinen Rivalen Rafael Nadal. - Keystone
Im gleichen Jahr doppelt Federer nach und gewinnt den Final in Wimbledon gegen Marin Cilic in fünf Sätzen mit 6:3, 6:1, 6:4. - Keystone
2018 holt sich Roger Federer an den Australian Open seinen 20. Grand-Slam-Titel. Er schlägt Marin Cilic im Final 6:2, 6:7, 6:3, 3:6, 6:1. - Keystone
Natürlich werden seine Bestmarken irgendwo in seinem Kopf stecken. «Ich denke, dass er vor allem in Sachen Grand-Slam-Titel die Oberhand behalten will.» Dort steht er zurzeit gemeinsam mit Rafael Nadal an der Spitze.