Slowenin Hercog gewinnt WTA-Turnier in Lugano

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Köniz,

Die Slowenin Polona Hercog (WTA 89) gewinnt beim Ladies Open in Lugano den dritten WTA-Titel ihrer Karriere.

Dem Hudelwetter und dem Jungstar getrotzt: Polona Hercog gewann das Ladies Open in Lugano
Dem Hudelwetter und dem Jungstar getrotzt: Polona Hercog gewann das Ladies Open in Lugano - sda - KEYSTONE/TI-PRESS/ALESSANDRO CRINARI

Das Wichtigste in Kürze

  • Die 28-Jährige aus Maribor setzte sich im Final bei empfindlich kühlen Temperaturen und Nieselregen 6:3, 3:6, 6:3 gegen die elf Jahre jüngere Polin Iga Swiatek durch.

Hercog schaffte es wesentlich besser, mit den garstigen Verhältnissen umzugehen als der hochtalentierte Teenager aus Polen, der im letzten Jahr in Wimbledon das Juniorenturnier (im Final gegen die Schaffhauserin Leonie Küng) gewonnen hatte. Der Beginn verlief noch ausgeglichen, doch nach einem rund eineinviertelstündigen Regenunterbruch zog die wesentlich routiniertere Slowenin davon.

Erst angesichts eines erneuten Break-Rückstands Mitte des zweiten Satzes konnte sich die junge Polin vorübergehend steigern. Im dritten Satz hatte dann aber Hercog mehr Geduld und die grössere Ruhe. Der erste Turniersieg von Swiatek dürfte aber nur noch eine Frage der Zeit sein. Sie verbessert sich im WTA-Ranking von Platz 115 auf Position 88 und wird damit am French Open erstmals direkt für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers qualifiziert sein. In Lugano stand sie erst zum vierten Mal bei einem WTA-Turniers im Einsatz und zum ersten Mal ohne Umweg über die Qualifikation.

Swiatek gehört die Zukunft, in der Gegenwart krönte Polona Hercog eine perfekte Woche, die am Montag mit einem Sieg gegen die als Nummer 2 gesetzte Carla Suarez Navarro bereits viel versprechend begonnen hatte. Ihre ersten beiden Turniersiege auf der WTA Tour hatte Hercog, die sich im Ranking etwa auf Platz 64 verbessern wird, 2011 und 2012 jeweils im schwedischen Bastad gefeiert. «Ich mag die Atmosphäre hier, die Fans waren toll», sagte die Sandplatz-Spezialistin, die mit flächendeckenden Tattoos an beiden Armen beeindruckt.

Diese Zuschauer pilgerten etwas zahlreicher auf die schmucke Anlage des TC Lido am Luganersee. «Es sind rund 20 Prozent mehr als im letzten Jahr», bilanzierte Turnierdirektorin Geraldine Dondit am Sonntag. Nach einer missglückten Premiere in Biel fand das Turnier zum zweiten Mal im Tessin statt. Auch in diesem Jahr wird ein erhebliches Defizit resultieren, auch wenn Dondit (noch) keine genauen Zahlen liefern konnte. Der Rechteinhaber Octagon verfolge aber einen Fünfjahres-Plan und werde sicher noch weitere drei Jahre Lugano treu bleiben.

Dondit zeigte sich sehr zufrieden, dass die Schweizer Elite lückenlos am Start war und gleich sechs Schweizerinnen im Hauptfeld standen. «Natürlich wäre es schön, wenn auch am Ende des Turniers noch eine Schweizerin dabei wäre.» Wie im letzten Jahr scheiterte Stefanie Vögele als letzte, diesmal im Viertelfinal. Die Schweizerinnen verpassten ihre Ziele am Turnier, weil es Vögele und Timea Bacsinszky nicht schafften, im Ranking in die Top 100 vorzustossen und so direkt für Roland-Garros qualifiziert zu sein. Aushängeschild Belinda Bencic sprach auch am Wochenende noch einmal von «einer grossen Enttäuschung». Sie erreichte immerhin im Doppel die Halbfinals.

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Thomas Marti