Toni Nadal: Federer & Rafa waren wichtiger fürs Tennis als Djokovic
Rafael Nadal schuftet in Mallorca an seinem Comeback. Sein Onkel Toni spricht in einem Interview über seine Fortschritte – und verrät, wer für ihn der GOAT ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Toni Nadal gibt ein Verletzungs-Update zu seinem Neffen Rafael Nadal.
- Der Spanier arbeite derzeit im physischen Bereich, Tennis könne er noch nicht spielen.
- In der GOAT-Debatte windet er vor allem Roger Federer ein Kränzchen.
Während in Wimbledon die entscheidende Turnierphase anbricht, schuftet der verletzte Rafael Nadal auf Mallorca an seinem Comeback. Wie geht es dem Spanier? Seit den Australian Open muss der 37-Jährige wegen einer Hüftverletzung pausieren. Onkel Toni Nadal klärt auf.
Im Interview mit dem Online-Portal «Clay» sagt er: «Er arbeitet im physischen Bereich, kann aber noch kein Tennistraining machen, weil der Doktor ihm davon abgeraten hat.»
Nadal müsse seine Hüftprobleme erst voll auskuriert haben. «In rund einem Monat wird er in der Lage sein, wieder auf dem Tennisplatz zu trainieren.»
Im TV kann Rafa zusehen, wie Djokovic den Tennis-Sport derzeit nach Belieben dominiert. Für Toni ist aber weder das, noch sein Vorsprung bei Grand-Slams ein Grund, den Serben zum Goat zu ernennen.
Sonderlob für Roger Federer
Wenn es darum gehe, wer der Beste sei, gebe es immer Spielraum für Meinungen. «Ich denke, Federer und Rafa haben ihren Sport viel mehr transzendiert (Bedeutung: in einen neuen Bereich gebracht) als Djokovic.»
Und: «Roger mehr als jeder andere. Er ist derjenige, der es geschafft hat, auf einem höheren Niveau zu spielen. Und schwierigere Dinge zu tun als die anderen», adelt der 62-Jährige den Schweizer.
Djokovic habe am meisten gewonnen. Doch: «Wenn wir alle Partien zählen müssten, die Rafael aufgrund von Verletzungen nicht gespielt hat. Dann hätte er wahrscheinlich mehr gewonnen als die anderen.»
Djokovic durfte am häufigsten auf Lieblings-Belag spielen
Dass Djokovic mehr siegte als Nadal dürfte zudem daran liegen, dass am meisten auf dessen Lieblings-Unterlage gespielt werde. «Wir leben in einer Tour, die immer auf schnellen Plätzen gespielt wird. In der Welt des Sports können die Funktionäre den Ausschlag in die eine oder andere Richtung geben.»
Als Beispiel nennt Toni Nadal die Tour de France. «Wenn die Sportfunktionäre in den Bergen antreten lassen, gewinnt der eine Fahrertyp. Wenn er dann im Zeitfahren starten muss, gewinnt ein anderer Fahrertyp.» Er konnte es deshalb nie verstehen, warum das Masters jedes Jahr auf Hartbelag gespielt wurde.
Rafael Nadal kündete Anfang Mai an, erst im kommenden Jahr auf die Tour zurückzukehren. 2024 soll dann das Abschiedsjahr des 22-maligen Grand-Slam-Turnier-Champions werden.