Vergewaltigungs-Prozess gegen Yves Allegro beginnt heute
Yves Allegro muss sich seit heute Montag in Siders VS vor Gericht verantworten. Eine Österreicherin wirft dem Ex-Tennisprofi Vergewaltigung vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Allegro soll sich 2014 während einer Konferenz an einer Kollegin vergangen haben.
- Ab heute muss er sich vor dem Bezirksgericht Siders VS verantworten.
- Für den Walliser Ex-Tennisprofi gilt die Unschuldsvermutung.
Vor dem Strafgericht in Siders VS ist am Montag der Prozess gegen den ehemaligen Schweizer Tennisprofi Yves Allegro eröffnet worden. Er ist der Vergewaltigung und/oder der sexuellen Nötigung angeklagt. Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Zusammenkunft von Tennis-Trainern in Tallinn
Der 41-jährige Walliser, der heute als Trainer beim Tennisverband Swiss Tennis tätig ist, muss sich für Geschehnisse vor Gericht verantworten. Die sich im Oktober 2014 in Tallinn in Estland zugetragen haben sollen.
Allegro nahm dort an einer Zusammenkunft von europäischen Tennistrainern statt. Gemäss der Anklageschrift soll er sich dabei gegenüber einer Trainerin der österreichischen Delegation unsittlich benommen haben.
Ausgiebige Beizentour
Die beiden Trainer-Delegationen aus Österreich und der Schweiz haben laut der Anklageschrift gemeinsam eine ausgiebige «Beizentour» unternommen. Allegro landete schliesslich zusammen mit der Österreicherin in seinem Hotelzimmer. Dort soll es zu den sexuellen Übergriffen gekommen sein.
Am darauf folgenden Tag sollen sich beide nicht mehr daran erinnert haben, was sich in jener Nacht zugetragen hat. Der Walliser schrieb der Frau eine SMS, in der er sich für ein Verhalten entschuldigte.
Möglicherweise Opfer eines Übergriffs
Die Österreicherin gab 48 Stunden später an, dass sie sich Stück um Stück wieder an die Geschehnisse der Nacht erinnere. So äusserte sie Zweifel gegenüber den Kolleginnen und Kollegen ihrer Delegation.
Und gab an, möglicherweise Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden zu sein. So habe sie starke Schmerzen verspürt und auf ihrem Körper blaue Flecken entdeckt.
Yves Allegro äusserte sich nicht zu Vorwürfen
Yves Allegro wollte sich im Vorfeld der Gerichtsverhandlung nicht zu den Vorwürfen äussern. «Mein Klient hat sich seine Erklärungen für das Gericht vorbehalten.» Dies sagte einer seiner Anwälte, Guillaume Grand, im vergangenen Monat.
Allegro sehe dem Prozess gelassen entgegen. Grand will gemeinsam mit dem Genfer Anwalt Pierre-Damien Eggly auf Freispruch für den prominenten Angeklagten plädieren.
Die Gerichtsverhandlung wird unter teilweisem Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. So dürfen keine Zuschauerinnen und Zuschauer dem Prozess beiwohnen. Lediglich die Pressevertreter dürfen teilnehmen.