Brutaler Teenie-Drogenring in Siders VS ausgehoben

Sina Barnert
Sina Barnert

Sierre,

In Siders VS hat die Polizei einen Drogenring ausgehoben und 30 meist jugendliche Personen festgenommen. Die Bande ging brutal vor. Das besorgt die Behörden.

Siders
In Siders VS wurde ein brutaler Drogenring ausgehoben. 30 Personen wurden verhaftet. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach 18-monatiger Ermittlung hat die Polizei in Siders VS einen Drogenring ausgehoben.
  • 30 Personen wurden verhaftet, etwa ein Drittel ist noch minderjährig.
  • Die Bande verkaufte in den letzten drei Jahren Drogen im Wert von vier Millionen Franken.

Am Stadtrand von Siders VS, in der Cité Aldrin wurde nach Monaten der Ermittlungen ein Drogenring ausgehoben.

Dieser verkaufte nach Schätzungen der Kantonspolizei Wallis in nur drei Jahren mindestens eine halbe Tonne Haschisch. Auch über zwei Kilo Kokain seien verkauft worden – eine Rekordmenge.

Die illegale Ware soll im Verkauf mehr als vier Millionen Franken eingebracht haben.

Nun konnte die Polizei nach einer 18 Monate andauernden Ermittlung 30 Personen festnehmen. 60 Prozent der Personen ist ausländischer Herkunft. Ein Drittel der Verhafteten ist erst im Teenager-Alter.

Drogenring ging gewalttätig vor

Was den Drogenring von Siders besonders macht: Nebst dem grossen Handelsausmass kopierte die Bande Drogenringe aus den französischen Banlieues.

Hast du schon mal Drogen genommen?

Sie gingen bei ihren Geschäften äusserst gewalttätig vor. Das beunruhigt Christian Varone, Kommandant der Walliser Kantonspolizei, wie er gegenüber dem «Tagesanzeiger» sagt.

«Der Drogenhandel stellt derzeit eine sehr grosse Bedrohung dar», so Varone.

Drogen-Mafias wollen ihre Ware auch in der Schweiz verkaufen

Das Problem: In den USA würden sich die Drogenkonsumenten synthetischen Drogen zuwenden.

«Die Kokain- und Haschisch-Mafias haben daher riesige Mengen an Waren zu verkaufen. Das wollen sie auf dem europäischen Markt tun, und die Schweiz ist davon nicht ausgenommen.»

Dass sich die Bande den brutalen Methoden der französischen Banlieue-Drogenringe bediene, liegt auch an der geografischen Lage.

Polizeikommandant Varone meint dazu: «Das Phänomen breitet sich flussaufwärts entlang der Rhone aus und zieht eine Spur der Gewalt nach sich. Deren Ausmass gibt Anlass zur Sorge.»

Bande stark hierarchisch organisiert

Innerhalb der kriminellen Organisation würden Handlanger Angst und Schrecken verbreiten, erklärt Varone. Übergriffe und Drohungen seien alltäglich, ebenso Erpressung.

Die Polizei hat laut dem «Tagesanzeiger» bei den Verhaftungen auch Waffen sichergestellt, insbesondere Messer und Schlagringe. Dazu äussern will sich Varone nicht. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Es sei eine kleine Gruppe von Leuten, die in der Bande das Sagen haben. Das erklärt Patrick Tissières, Leiter der Abteilung Betäubungsmittel der Kantonspolizei Wallis.

«Sie treffen die Entscheidungen.» Das Netzwerk sei streng hierarchisch organisiert. Zudem gelte eine sogenannte Omertà, eine Schweigepflicht. Dies erschwere die Ermittlungen, erklärt die Chefin der Kantonspolizei, Maria Locher.

«Siders ist nicht Marseille»

Die Kantonspolizei Wallis hofft, dass man die Spirale der Gewalt durchbrechen könne.

Hast du das Gefühl, dass Jugendliche immer gewalttätiger werden?

Christian Varone hofft, mit den Festnahmen ein Signal an Drogenorganisationen zu senden. Zwar würden Organisationen hier die Banlieue-Strukturen nachahmen, seien aber kein direkter Ableger davon.

«Siders ist nicht Marseille und soll es auf keinen Fall werden», so der Kommandant der Kantonspolizei Wallis.

Kommentare

User #2047 (nicht angemeldet)

Da lief doch die Serie"TSCHUGGER" am TV. Da hatten die Walliser Superbullen das Drogenproblem voll im Griff. Das war lustig zum zuschauen. Aber leider nur Film. Die Exekutive in der Schweiz hat den Sprung auf den richtigen Zug leider noch nicht geschafft.

User #5446 (nicht angemeldet)

ist hier auch so: nach 17h-18h = NULL menschen mehr über 50ig-60ig auf der Strasse.

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