Rekordmenge: Walliser Polizei deckt Drogenring auf
Ein Drogenring im Wallis machte mit Haschisch und Kokain viel Geld. Nach mehrjährigen Ermittlungen hat ihn die Polizei aufgedeckt.
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Das Wichtigste in Kürze
- Im Wallis hat die Polizei einen Drogenring zerschlagen.
- Unter den rund 30 Verhafteten befinden sich auch Minderjährige.
- Mit Haschisch wurden über vier Millionen Franken umgesetzt, mit Kokain mehr als 175'000.
Die Kantonspolizei Wallis hat in mehrmonatigen Ermittlungen einen Drogenring in Siders aufgedeckt. Rund 30 Personen wurden festgenommen. Sie waren am Handel mit über zwei Kilogramm Kokain und mindestens einer halben Tonne Haschisch beteiligt – eine Rekordmenge im Wallis.
Der Drogenring war seit mehr als drei Jahren in Siders und Umgebung aktiv, wie die Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft Wallis am Dienstag mitteilten. Die Ermittlungen waren im Frühjahr 2023 eingeleitet worden und führten im November desselben Jahres zu einer ersten Reihe von Verhaftungen.
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Bis heute wurden laut den Strafverfolgungsbehörden rund 30 Personen festgenommen, darunter auch Minderjährige, die in unterschiedlichen Rollen wie Kuriere, Dealer oder Überwacher beteiligt waren.
Das Netzwerk war in einer Pyramidenstruktur organisiert und bezog seine Ware hauptsächlich aus der Westschweiz. Beim Weiterverkauf auf der Strasse kam es mit dem Haschisch auf einen Umsatz von über vier Millionen Franken und von mehr als 175'000 Franken mit dem Kokain.
Die Staatsanwaltschaft sowie das Jugendgericht haben mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet. Den Beschuldigten drohen mehrjährige Freiheitsstrafen.
Gewalt durch Drogenring
Die Ermittlungen zeigten zudem eine Zunahme von Gewalttaten im Zusammenhang mit dem Netzwerk, insbesondere bei der Eintreibung von Schulden. Demnach wurden Fälle körperlicher Gewalt festgestellt, die unter die Straftatbestände der Erpressung, des Raubes und der Bedrohung fallen könnten.
Das Ausmass der Gewalt erscheint laut den Behörden neu und erweckt die Befürchtung, dass es sich um den Beginn einer Entwicklung handelt, wie sie seit mehreren Jahren in einigen französischen Vororten zu beobachten ist.