Wada legt im Fall Jannik Sinner Berufung beim Cas ein
Die Welt-Anti-Doping-Agentur akzeptiert den Freispruch von Jannik Sinner im Dopingfall nicht und geht in Berufung – droht der Nummer 1 doch eine Sperre?
Das Wichtigste in Kürze
- Jannik Sinner hatte zwei positive Doping-Tests, wurde aber freigesprochen.
- Nun geht die Welt-Anti-Doping-Agentur in Berufung und fordert weiter eine Sperre.
Italiens Tennisstar Jannik Sinner droht trotz eines Freispruchs nach zwei positiven Doping-Tests weiterhin eine Sperre. Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada teilte mit, in dem Fall beim Internationalen Sportgerichtshof Cas in Lausanne Berufung eingelegt zu haben.
Der Weltranglistenerste Sinner wurde im März zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet. Eine Sperre bekam der 23-Jährige nicht. Die verantwortliche Tennis-Agentur Itia sprach den zweimaligen Major-Sieger frei, weil weder vorsätzliches Verschulden noch Fahrlässigkeit festgestellt wurden.
Das ist nach Ansicht der Wada «nach den geltenden Regeln nicht korrekt». Die Wada mit Sitz im kanadischen Montréal fordert daher «eine Sperre von einem bis zwei Jahren» für Sinner. Eine zusätzliche Streichung von Ergebnissen neben denen, die bereits vom erstinstanzlichen Gericht veranlasst wurden, verlangt die Behörde aber nicht.
Wie erklärt sich Italiens Sportstar?
Sinner hatte in einem Statement erklärt, dass die Substanz über die Hände seines Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sei. Demnach habe der Betreuer ein in Italien rezeptfreies Clostebol-haltiges Spray benutzt, um einen Schnitt an seinem Finger zu behandeln.
Der Itia zufolge hielten wissenschaftliche Sachverständige Sinners Erklärung für glaubwürdig. Deshalb habe die Tennis-Agentur auch davon abgesehen, Sinner zumindest vorläufig zu suspendieren. Das hatte innerhalb der Tennisszene aber auch für kritische Stimmen gesorgt.