Wilander: Roger Federer braucht perfekte Bedingungen für Grand Slams
Roger Federer braucht für weitere Grand Slams perfekte Bedingungen. Das sagt der schwedische Ex-Profi Mats Wilander.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federers Grand-Slam-Rekord ist in akuter Gefahr.
- Gemäss Mats Wilander müssen die Umstände für einen weiteren Titel Federers perfekt sein.
- Der Schweizer konnte allerdings schon in der Vergangenheit immer wieder überraschen.
Roger Federers Grand-Slam-Vorsprung schmilzt derzeit massiv. Novak Djokovic und Rafael Nadal kommen dem Rekord des Schweizers gefährlich nahe. Der Spanier hat sich den 20 Titeln des Maestro bereits auf drei angenähert, Djokovic steht momentan bei 15 Titeln.
Klar, dass der Schweizer da seinen Vorsprung gerne noch etwas ausbauen möchte. Nachdem er an den Australian Open als einer der Favoriten nicht über das Achtelfinale hinauskam, stellt sich die Frage, was denn passieren muss, damit Roger Federer noch Grand Slams gewinnen kann.
«Die langsamen Bälle haben einen riesigen Unterschied gemacht»
Mats Wilander, seines Zeichens siebenfacher Grand-Slam-Sieger, sieht für den Schweizer nur wenig Chancen. Entscheidend seien die äusseren Bedingungen. «Wir dachten, an den Australian Open sei die Chance, dass er einen Major-Titel holen könnte, am grössten. Bis wir sahen, wie langsam die Bälle da draussen waren. Sie haben einen riesigen Unterschied gemacht», so Wilander im Interview mit «Tennis 365».
Und weiter: «Federer braucht die perfekten Bedingungen um ein wirklicher Titelkandidat an einem Grand Slam zu sein. Das könnte in Wimbledon sein, oder an den US Open. Aber für mich beginnt es langsam, von den Bedingungen abzuhängen.»
«Er kann sicher offensiv spielen und seine Schläge anbringen, aber die Tage, in denen er den Ball im Spiel halten und sich verteidigen konnte, sind vorbei», sagte Wilander.
Roger Federer konnte immer wieder alle überraschen
Es darf allerdings nicht vergessen werden, dass Federers letzter Grand-Slam-Triumph an den Australian Open 2018 kam. Dass er 2017 auch nach einer langen Verletzungspause fähig war, alle noch einmal zu überraschen. Dass seine Niederlagen an den letzten Grand Slams knapp und nach vergebenen Chancen kamen, nicht, weil Federers Körper nicht mehr konkurrenzfähig gewesen wäre.
Und auch nicht, dass Mats Wilander Roger Federer schon seit etwa zehn Jahren einen baldigen Rücktritt nahelegt. Eine Zeit, in der der Schweizer mehr Grand-Slam-Titel gewann, wie Wilander in seiner gesamten Karriere.