Ottawa Senators: Stützle auf Draisaitls Spuren
An dritter Stelle beim NHL-Draft ausgewählt zu werden hat vor Tim Stützle nur Leon Draisaitl geschafft. Nun will Stützle bei den Ottawa Senators durchstarten.
Das Wichtigste in Kürze
- Tim Stützle wurde beim NHL-Draft an dritter Stelle ausgewählt.
- Der 18-jährige Deutsche erhält bei den Ottawa Senators eine Chance in der NHL.
- Nun will der Youngster durchstarten.
Für Tim Stützle war an Schlaf erst einmal nicht zu denken. Er wurde beim NHL-Draft so früh ausgewählt wie einst Eishockey-Topstar Leon Draisaitl,
Schon an dritter Stelle entschieden sich die Ottawa Senators für den jungen deutschen Stürmer. Stützle hält damit gemeinsam mit Draisaitl den Männer-Bestwert für die früheste Auswahl eines deutschen Sportlers in einer der nordamerikanischen Profiligen.
«Natürlich ist es eine grosse Ehre für mich. Was Leon letztes Jahr in der NHL gemacht hat, ist etwas Aussergewöhnliches. Deswegen muss ich sagen, dass es für mich ein zusätzlicher Ansporn ist.» Dies sagte der 18-Jährige, als er am Mittwochmittag zum wiederholten Male zur für ihn aufregenden Nacht Rede und Antwort stand.
Wen haben die Ottawa Senators da ausgewählt?
Der NHL-Draft war für ihn einige Minuten lang spannend wie eine Quizshow gewesen. Bis Moderator Alex Trebek der legendären Sendung «Jeopardy» seinen Namen nannte und er wusste: Die Senators aus Kanadas Hauptstadt sind sein neues Team. «Wer ist Tim Stützle?» war die als Frage formulierte Antwort auf die Quizfrage, wen Ottawa im Draft ausgewählt hatte.
«Das war toll, er hat nette Worte gesagt», sagte Stützle. In Mannheim hatte er mit Familie und Teamkollegen der Adler die Rechtevergabe an den Talenten verfolgt. Über das weisse Hemd hatte er sich Sekunden nach der Entscheidung ein Senators-Trikot mit seinem Namen angezogen.
Zeit, all die Glückwünsche zu lesen oder mit seinen Eltern zu reden, hatte er kaum. Das Handy stand nicht still. Erst um sechs Uhr morgens sei er zu Hause gewesen.
Draisaitl wünscht Stützle viel Glück
Draisaitl hatte seinen Nachfolger am Dienstag noch angerufen und nach eigener Aussage «viel Glück» gewünscht. Der 24 Jahre alte Kölner zeigte sich nach einer privaten Trainingseinheit in seiner Heimatstadt begeistert vom Abschneiden der deutschen Talente. «Das ist für das deutsche Eishockey natürlich riesig», sagte Draisaitl nach der Einheit.
Wohlwissend, dass es in Deutschland zuletzt eher schlechte Nachrichten gegeben hatte. Zum Hickhack um den erneut verschobenen Saisonstart der Deutschen Eishockey Liga wollte sich Draisaitl aber nicht mehr äussern.
Ziel: Bei Saisonstart im Kader
In der NHL soll die neue Saison am 1. Januar beginnen. Da möchte es Stützle in den Kader des Teams geschafft haben. In der vergangenen Saison beendeten die Ottawa Senators die Eastern Conference als Vorletzter.
«Mein Ziel ist, so schnell wie möglich zu den Ottawa Senators zu gehen. Und dort meinen Traum zu verwirklichen», sagte Stützle. «Ich glaube, dass es klappen kann in Ottawa. Vor allem weil sie auch so eine junge Mannschaft haben und alles am Umwerfen sind.»