Biathlon-WM in Pokljuka: Debakel für deutsche Biathleten
Für Deutschland war die Biathlon-WM in Pokljuka ein kompletter Reinfall. Gegen die starken Norweger bestand keine Chance.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland war bei der Biathlon-WM so schlecht wie nur einmal seit der Wiedervereinigung.
- Lediglich zweimal Silber konnten die Athletinnen und Athleten insgesamt holen.
- Gewonnen haben die favorisierten Norweger.
Am Ende einer für die deutschen Biathleten so enttäuschenden WM blieben Arnd Peiffer nur die Glückwünsche an den Sieger. Mit Platz zwölf im Massenstart beschloss der Harzer am Sonntag das Saison-Highlight im slowenischen Pokljuka. Dieses endete mit lediglich zweimal Silber so schlecht, wie zuvor überhaupt nur einmal seit der Wiedervereinigung. Die favorisierten Norweger holten bei den Frauen und Männern jeweils Gold.
Grund zum Jubeln hatte am Abschluss-Wochenende einzig die starke Frauenstaffel. Franziska Preuss hatte diese mit einer Energieleistung am Samstag auf den letzten Metern zu Silber geführt. Mit einer Einzelmedaille konnte sich die Bayerin aber nicht belohnen.
«Ich sehe, dass ich es kann, es sind nur kleine Stellschrauben, die manchmal nicht passen. Aber ich habe eine richtig gute WM gemacht und das nehme ich mit», sagte Preuss nach Rang sechs im Massenstart.
Nach WM-Debakel: Deutschland hat viel Arbeit vor sich
Am Ende bleibt jedoch, dass die DSV-Frauen erstmals seit 1997 bei einer WM in den Individualwettbewerben ganz ohne Edelmetall blieben. «Es ist echt schwer. Man braucht einen richtig guten Tag», sagte Preuss: «Ich hatte das Ziel, eine Einzelmedaille zu gewinnen. Das habe ich nicht geschafft.»
Bei den Männern gelang das zwar Peiffer mit Silber im Einzel. Dafür scheiterte die Herren-Staffel am Samstag krachend am Ziel-Podest. Startläufer Erik Lesser landete der Thüringer gemeinsam mit Roman Rees, Peiffer und Benedikt Doll nur auf Platz sieben. Dem ging ein unerklärlicher Leistungseinbruch voraus.
Ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Peking wurde klar, dass die deutschen Skijäger viel Arbeit vor sich haben. Vor allem die Norweger (14 Medaillen), Franzosen (7) und Schweden (6) sind breiter und besser aufgestellt.