Das sagt Nau: «Marco Odermatt ist in einer Randsportart unterwegs»
Marco Odermatt wird bei der Weltsportler-Wahl erneut nicht berücksichtigt. Lächerlich oder logisch? Das sagt Nau.
Das Wichtigste in Kürze
- Alcaraz, Duplantis, Pogacar, Verstappen, Marchand – aber kein Odermatt.
- Dass der Ski-Dominator nicht zur Weltsportler-Wahl nominiert wurde, sorgt für Wirbel.
- Auf der Nau-Sportredaktion ist man gespalten.
Wieder nicht! Marco Odermatt wird nicht für die Laureus Awards nominiert. Wie schon 2024 erhalten andere Sportarten den Vortritt.
Was ist von der Auswahl zu halten? Das sagt die Nau.ch-Sportredaktion.
Mathias Kainz, Sportredaktor
«Ein bisschen lächerlich muss man sich bei den Laureus Awards phasenweise schon fühlen. Marco Odermatt ist bald vierfacher Gesamtweltcupsieger und hält nebenbei den Weltcup-Punkterekord. Der Nidwaldner ist dreifacher Weltmeister, Olympiasieger, und hat 45 Weltcup-Siege auf dem Konto.
Und dann wird er für die Welt-Sportler-Auszeichnung bei den Laureus Awards nicht einmal nominiert? Bitte nicht falsch verstehen – die Nominierten sind allesamt höchst verdient. Carlos Alcaraz, Mondo Duplantis, Tadej Pogacar, Max Verstappen, Leon Marchand – jeder hätte die Auszeichnung mehr als verdient.
Aber dass der mit grossem Abstand beste Skifahrer der Gegenwart so gänzlich übergangen wird, das schmerzt. Zumal sich der alpine Skisport spätestens dank Mikaela Shiffrin endgültig vom Randsportarten-Dasein losgelöst hat. Der Ski-Weltcup ist ein globales Highlight, und die Konkurrenz ist von allererster Güte.
Und ganz blind ist die Laureus-Stiftung auf dem Skisport-Auge ja erwiesenermassen nicht. Wie hätte Lara Gut-Behrami sich sonst die Nomination für das Comeback des Jahres verdient?»
Andrea Schüpbach, Sportredaktor
«Äpfel soll man bekanntlich nicht mit Birnen vergleichen. Genauso ist es bei den Sportarten. Wie soll man bitte schön entscheiden, welche Leistung im 2024 am meisten Wert hat?
Odis Gesamtweltcupsiege und jahrelange Dominanz im Ski-Sport? Die Gold-Medaillen von Schwimmer Marchand in Paris? Die Grand-Slam-Siege von Alcaraz? Oder doch der Formel-1-Weltmeistertitel von Verstappen?
Überforderung pur.
Darum liegt es auf der Hand, dass die rund 1000 abstimmenden Sportjournalisten weltweit nach Popularität auswählen. Mit dem Sommer-Olympia-Jahr verschlechtern sich die Karten Odermatts noch einmal.
Nicht vergessen: Es gibt auch die andere Seite der Medaille.
Die Ski-Alpin-Vertreter Marco Odermatt und Lara Gut-Behrami profitieren bei den Schweizer Sports Awards von genau dieser Popularität.
Obwohl Freestylerin Mathilde Gremaud Gesamtweltcup und zwei Disziplinenwertungen gewinnt, schafft sie es dieses Jahr nicht in die Top-3.
Wie es aussieht, ist auf der Weltsport-Bühne im Sommer-Olympia-Jahr plötzlich Marco Odermatt in einer Randsportart unterwegs ...»
