Das sind die Herausforderungen am «Chuenisbärgli»
Für die einen ist er der schwierigste Riesenslalom des Weltcup-Winters, für andere der schönste überhaupt. So oder so, die Piste ist eine Herausforderung.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Riesenslalom am «Chuenisbärgli» in Adelboden gilt als grosse Herausforderung.
- Schlüsselstellen wie das Kanonenrohr oder das Giisbruni sind besonders schwierig.
- Insgesamt dauert die Fahrt nur rund eine Minute.
Fahrer wie Karl Schranz, Didier Cuche und Marcel Hirscher haben sich einmal als Sieger in Adelboden feiern lassen dürfen. Und sie alle haben dem Klassiker mit den vielen Schlüsselstellen mindestens einmal die Zähne gezeigt. Sie haben dem Kanonenrohr, der Chälä oder dem Giisbruni die Stirn geboten.
Es gibt kaum einen Ski-Fan, der anhand gezeigter Fernsehbilder diese nicht sofort dem Rennen im Berner Oberland zuordnen könnte. Aber die Chuenisbärgli-Strecke ist mehr als nur dieser Zielhang. Gestartet wird auf 1730 Metern Höhe und auf 1290 Metern Höhe wird im vom Publikum zum Hexenkessel gemachten Zielraum abgeschwungen.
«Chuenisbärgli» ist stur
Dieses Stück, wo so mancher Skirennfahrer schon einen Podestplatz vergeben hat, ist lediglich die Krönung nach etwa einer Minute Fahrzeit. Marc Berthod, der Sieger des Jahres 2008, bezeichnet das Chuenisbärgli nicht zu Unrecht als «stur». Wer sich nicht sauber auf die Tücken der Strecke vorbereitet, der wird vom Chuenisbärgli abgeworfen.
Nach dem Start geht es rasch ziemlich steil weg ins «Kanonenrohr». Gerade im obersten Teil, wo sich die Piste eisig präsentiert und im Schatten liegt, muss sich der Fahrer überwinden.
Wer früh den Rhythmus findet, ist hier im Vorteil. Im flacheren Gelände des «Schnittenmedli» ist kaum ein Tor gleich zu fahren wie das vorherige. Auch die unruhige Piste trägt hier eine zusätzliche Schwierigkeit bei.
Tempo aufbauen besonders wichtig
Der Hang im Bereich «Wintertal» hängt rechts weg und der Fahrer muss zentral über dem Ski stehen. Dies ist nötig, weil es die Übergänge über die unter dem Schnee liegende Strasse und die Fusswege zu «schlucken» gilt. Zwischen «Wintertal» und «Chälä» kann der Fahrer während fünf, sechs Toren Tempo aufbauen.
Vorbereiten könnte man sich hier schon auf das Flachstück «Chälä» und den einbremsenden Übergang in den spektakulären Zielhang «Giisbruni». Wer nicht mit genug Tempo in die «Chälä» einfahren kann, der verhungert. Und dann erst wartet noch das Pièce de résistance mit den letzten acht Toren auf den müden Körper.
Nur wer wirklich auf Zug durch die letzten Tore fahren kann verhindert, dass er das Rennen noch verliert. Gewinnen muss er weiter oben, hier kann er lediglich nicht verlieren. Nur: auf Zug den Zielhang von Adelboden fahren ist einfach gesagt und doch schwierig gemacht.