Dritter bei Odi-Sieg - Von Allmen: «Das hätte ich mir nie erträumt!»
Im zweiten Super-G von Garmisch-Partenkirchen findet Dominator Marco Odermatt zum Siegen zurück. Teamkollege Franjo von Allmen feiert seine Podest-Premiere.
Das Wichtigste in Kürze
- Marco Odermatt holt im zweiten Super-G von Garmisch-Partenkirchen den Sieg.
- Der 22-jährige Franjo von Allmen fährt völlig überraschend auf den dritten Platz.
- Auch Arnaud Boisset, Stefan Rogentin und Justin Murisier holen ebenfalls gute Resultate.
Was für eine Antwort von Marco Odermatt: Nachdem seine Podest-Serie gestern gerissen ist, gewinnt der Obwaldner den zweiten Super-G von Garmisch-Partenkirchen. Er teilt das Podest mit Teamkollege Franjo von Allmen, der völlig überraschend seinen ersten Podestplatz einfährt.
Traum-Reaktion von Marco Odermatt
Nach dem sechsten Platz vom Vortag fährt Marco Odermatt am Sonntag mit der nötigen Wut im Bauch. Der Schweizer geht voll ans Limit und nimmt dem Führenden Vincent Kriechmayr kontinuierlich Zeit ab. Das Ziel erreicht Odermatt mit 0,64 Sekunden Vorsprung.
Die kalte Nacht habe geholfen, die Piste nach dem Vortag zu retten, sagt Odi nach dem Sieg gegenüber SRF. «Man hat schnell gemerkt, es war hart. Sie haben einen super Job gemacht. Heute war es ein ganz anderes Rennen.»
Mit 33. Weltcup-Siegen zieht der Nidwaldner mit US-Legende Bode Miller gleich. «Das ist eine coole Geschichte, aber als Athlet schaust du während der Karriere nicht so auf solche Sachen.» Eventuell würden solche Zahlen nach der Laufbahn dann zum Thema.
Von Allmen schreibt Podest-Märchen
Für eine unglaubliche Story sorgt Franjo von Allmen. Weil er sich mit guten Resultaten in der Startliste nach vorne gearbeitet hat, geht er heute als 17. ins Rennen – gestern hatte er noch Startnummer 44.
Diese neue Ausgangslage weiss der Youngster absolut zu nutzen: Obwohl er oben vermeintlich etwas von der Linie abkommt, bleibt er nahe an Odermatt dran. Durch einen starken Schlussabschnitt schiebt sich von Allmen drei Hundertstel vor Kriechmayr sogar auf den dritten Platz.
Nach dem Coup sagt er: «Ich kann es noch nicht wirklich realisieren, eventuell erst heute Abend auf der Heimfahrt. Es fühlt sich gerade einfach sehr gut an.»
Seine Fahrt sei eigentlich wild und «nicht gut» gewesen. «Ich hatte das Gefühl, dass ich einige Male zu spät dran war. Schön, hat es dennoch für eine gute Zeit gereicht.»
Es sei das Tüpfchen auf dem i, wenn es so aufgehe. «Es ist unglaublich. So wie es jetzt aufgegangen ist, hätte ich mir nie erträumt», resümiert von Allmen glücklich.
Erst in dieser Saison hatte der 22-Jährige den Sprung von den Junioren in den Ski-Weltcup geschafft. Gestern hatte er mit Platz 9 zum zweiten Mal die Top 10 erreicht. Ein märchenhafter Podestplatz für den Berner, der den Ski-Sonntag endgültig zum Schweizer Festtag macht.
Und auch Arnaud Boisset setzt ein Ausrufezeichen. Der 25-Jährigen kann den Vorsprung unter einer Sekunde halten und überzeugt mit dem siebten Platz. Stefan Rogentin (12.) und Justin Murisier (13.) holen mit 1,13 und 1,15 Sekunden Rückstand ein ordentliches Resultat. Loic Meillard und Gino Caviezel bleiben hinter den Erwartungen zurück.
Die Top 5
1. Marco Odermatt (SUI) 1:10,13
2. Raphael Haaser (AUT) +0,30
3. Franjo von Allmen (SUI) +0,61
4. Vincent Kriechmayr (AUT) +0,64
5. James Crawford (CAN) +0,76
Ferner
7. Anaud Boisset +0,92
12. Stefan Rogentin +1,13
13. Justin Murisier +1,15
19. Loïc Meillard +1,38
21. Gino Caviezel +1,66
28. Josua Mettler +2,27