Marco Odermatt: Jetzt fehlen dem Nidwaldner noch 5 Siege zum Rekord
Dank seinem neuerlichen Erfolg in Adelboden schliesst Marco Odermatt nach Weltcup-Siegen in seiner Paradedisziplin zum Franzosen Alexis Pinturault auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Marco Odermatt gewinnt zum dritten Mal den Riesenslalom in Adelboden.
- Insgesamt hat der Schweizer in seiner Karriere bereits 18 Siege im Riesen eingefahren.
- Nur noch vier Fahrer liegen vor ihm - darunter auch ein Schweizer.
Dann muss die Freude doch raus. Nachdem der soeben im Ziel angekommene Marco Odermatt zuerst vor allem erleichtert scheint, folgt ein Jubelsprung. Rückwärts macht der Nidwaldner einen Satz auf die nassen Werbebanden, rutscht dabei etwas gar weit nach hinten. Dann kämpft er sich auf den Boden zurück, blickt ins Publikum und ballt die Faust.
Emotional komme der dritte Sieg in Adelboden zwar nicht an den ersten vor zwei Jahren heran. Die Freude sei deswegen nicht kleiner, führt Odermatt später aus.
«Dafür kann ich den Erfolg dieses Mal von Anfang an geniessen.» Nicht nur, aber vor allem im Riesenslalom setzt Odermatt neue Massstäbe. Angesichts seiner Dominanz scheint kaum ein Rekord mehr sicher vor dem 26-Jährigen.
Seinen ersten Riesenslalom-Erfolg holte Odermatt am 7. Dezember 2020 im italienischen Santa Caterina. Seither sind allein in dieser Disziplin 17 weitere hinzugekommen.
Noch fünf Siege fehlen ihm, um den Wert von Michael von Grünigen einzuholen. Danach folgen in dieser Statistik nur noch der Amerikaner Ted Ligety mit 24 und der Österreicher Marcel Hirscher mit 31.
Rekordhalter ist der Schwede Ingemar Stenmark mit 46 Siegen im Riesenslalom.
«Marco Odermatt zu schlagen, ist im Moment brutal schwierig»
Odermatts Kaltschnäuzigkeit auch bei schwierigen Bedingungen führte einmal mehr dazu, dass seine Konkurrenten bloss ungläubig mit dem Kopf schütteln konnten. Kann Marco Odermatt überhaupt gestoppt werden?
«Odi zu schlagen, ist im Moment brutal schwierig», sagte der zweitplatzierte Aleksander Kilde. Odermatts stärkster Konkurrent der letzten Jahre liegt in dieser Saison bereits mehr als 400 Punkte zurück. Derzeit scheint ein zweiter Platz hinter Odermatt einem kleinen Sieg gleichzukommen. Man ist dann «the best of the rest».
Nach durchschnittlich erreichten Punkten ist Odermatt in dieser Saison sogar noch etwas besser unterwegs als in der letzten Saison. Zur Erinnerung: Im vergangenen Winter hatte Odermatt über 2000 Zähler geholt.
Marco Odermatt selbst liess sich in seiner bekannt bescheidenen Art nicht zu grossen Tönen hinreissen. Sachlich konstatierte er, dass er trotz der riesigen Erwartungshaltung inzwischen bestens mit Drucksituationen umgehen könne. «Ich weiss genau, was ich kann und was es braucht, um Siege zu holen. Ich hatte einen klaren Plan und dieser ist aufgegangen.»