Kehrt Lucas Braathen als Norwegen-Gegner in den Weltcup zurück?
Nach dem Rücktritt von Lucas Braathen wird bereits über ein Comeback gemunkelt. Denn der Norweger besitzt auch den brasilianischen Pass.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Rücktritt von Lucas Braathen wird über ein Comeback gemunkelt.
- Odermatt und Caviezel wären nicht überrascht, wenn er im nächsten Winter wieder fährt.
- Möglich wäre dies für den Doppelbürger auch unter brasilianischer Flagge.
Zwei Tage vor dem Auftakt der Skisaison in Sölden kommt es bereits zum ersten Knall: Der norwegische Slalom-Spezialist Lucas Braathen verkündet überraschend sein Karriereende. «Damit ich in diesem System weiterfahren kann, muss ich nicht nur meine Träume, sondern auch meine Freude aufschieben.» Und dazu sei er nicht mehr bereit. Hintergrund ist auch ein Streit mit dem norwegischen Verband wegen Sponsoren, der 23-Jährige fühlte sich «extrem respektlos behandelt».
Doch nur kurz nach der Rücktritts-Erklärung munkeln seine geschockten Ski-Konkurrenten bereits über einen Rücktritt vom Rücktritt. Gino Caviezel sagt gegenüber dem «Blick», dass er sich «ziemlich sicher» sei, dass der Norweger im nächsten Winter zurückkehren werde. Und auch Marco Odermatt erklärt, dass er nicht überrascht wäre, wenn Braathen dann für Brasilien starten würde. Der brasilianische Verband hätte sicher nichts dagegen, wenn er seine eigenen Sponsoren mitbringen würde.
Und dass das Slalom-Ass für die Südamerikaner startet, ist nicht unmöglich: Seine Mutter kommt von dort, Lucas Pinheiro Braathen, wie er mit vollem Namen heisst, ist Doppelbürger. Nationenwechsel sind zwar selten, aber es gibt sie: So wechselte AJ Ginnis einst von den USA zu Griechenland und feierte seither einige Erfolge.
Lucas Braathen lässt Hintertürchen offen
Braathens Rücktritt ist für den norwegischen Verband ein herber Schlag. Der 23-Jährige gewann letzte Saison den Slalom-Weltcup, im Gesamt-Weltcup wurde er Vierter.
Zudem sprach auch Henrik Kristoffersen gegenüber österreichischen Medien über einen Nationenwechsel: Er sei nicht abgeneigt, für Österreich, das Land, in dem er seit Jahren lebt, zu starten. «Wenn eine Doppelstaatsbürgerschaft möglich ist, dann sage ich gerne ja.» Ob er das aber wirklich ernst meinte, darf bezweifelt werden.
Lucas Braathen schloss an der Medienkonferenz ein Comeback aus: «Jetzt ist die Antwort nein.» Dennoch lässt er ein Hintertürchen offen: «Wenn ich herausfinde, dass es eine Möglichkeit ist, müsste es eine ganz andere Welt sein, in die ich zurückkehre.»