Kommentar: Pechvogel Loïc Meillard erinnert an Wawrinka
Marco Odermatt schnappt Loïc Meillard in Adelboden den Sieg weg. Stan Wawrinka kennt das Gefühl, im Schatten eines Ausnahmekönners zu stehen. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Loïc Meillard muss sich in Adelboden mit Rang zwei begnügen.
- Einmal mehr stiehlt ihm Kollege Marco Odermatt die Show.
- Das erinnert stark an Stan Wawrinka und Roger Federer. Ein Kommentar.
Er habe fast ein schlechtes Gewissen, sagt Marco Odermatt nach seinem vierten Adelboden-Triumph in Folge. Mit diesem Gefühl ist der 27-Jährige nicht alleine – viele hätten Loïc Meillard den Sieg mindestens genauso gegönnt.
«Es regt mich schon auf», sagt dieser nach dem Rennen. Zwar lächelt er – ein bisschen Wahrheit ist aber wohl auch mit dabei.
Denn: Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass Odi dem Neuenburger vor der Sonne steht.
Bereits in vier Rennen musste sich Meillard hinter seinem Landsmann mit Rang zwei begnügen. Vergangenes Jahr in Aspen passierte das gar zweimal innerhalb von 24 Stunden. Das ist bitter.
Das Gefühl, im Schatten eines Ausnahmekönners zu stehen, kennt keiner besser als Stan Wawrinka. Mit drei Grand-Slam-Titel wäre er der mit Abstand erfolgreichste Schweizer Tennis-Spieler aller Zeiten. Wäre da nicht ein gewisser Roger Federer.
Nur drei der 26 Duelle mit dem Maestro konnte Wawrinka für sich entscheiden. Die Situation Wawrinkas erinnert stark an diese von Loïc Meillard: Er konnte nur ein einziges Rennen gewinnen, an dem auch Odermatt gestartet war.
Letzte Saison fuhr Meillard im Gesamtweltcup auf den zweiten Platz, nur einer war besser: Marco Odermatt!
Auch in dieser Saison ist der Neuenburger vorne mit dabei, belegt hinter Odi und Kristoffersen Rang drei. Überholt er den Norweger noch, würde das niemanden überraschen. Doch Platz 1 ist wohl erneut ausser Reichweite.
So gern ich Odi gewinnen sehe, so sehr hätte ich Loïc Meillard am Chuenisbärgli den Sieg gegönnt. Doch ich bin davon überzeugt, dass er in den nächsten Jahren noch einige Duelle für sich entscheiden wird.