Lara Gut-Behrami: «Schätzte es, dass mir keiner in Nacken hauchte»
Die Corona-Krise hat Lara Gut-Behrami zuhause verbracht. Sie hofft, dass zumindest das Social Distancing ein Thema bleibt – auch im Skizirkus.
Das Wichtigste in Kürze
- Lara Gut-Behrami kann der Corona-Krise auch positive Seiten abgewinnen.
- Sie habe viel Zeit mit Ehemann Valon zuhause verbringen können.
- Auch den Abstand im öffentlichen Leben schätzt die 29-Jährige.
Zumindest ein Gutes hatte die Corona-Krise – man konnte viel Zeit zuhause verbringen. Das schätzte auch Ski-Star Lara Gut-Behrami an den vergangenen Monaten. «Zum ersten Mal überhaupt war ich lange zuhause, obwohl ich nicht verletzt war», so Gut-Behrami zu «Rete Uno Sport».
Das hat auch der Beziehung zu Ehemann Valon Behrami nicht geschadet. «Endlich hatte ich mal viel Zeit für Valon. Wir haben sie genossen», sagt die Tessinerin, die sich vor dem Abbruch der Ski-Saison in Bestform befand.
Lara Gut-Behrami hofft auf Social Distancing
Für den nächsten Winter hofft die 29-Jährige vor allem darauf, dass manche Verhaltensregeln beibehalten werden. Das Social Distancing der Corona-Ära hatte für sie als Athletin nämlich durchaus Positives.
«Für uns Athleten ist es nicht angenehm, wenn Fremde sehr nahe kommen und uns anfassen. Sie nähern sich dir und behandeln dich wie ihren besten Freund», berichtet Lara Gut-Behrami. «Das sind Sachen, die uns stören: Ein Respekt für die Privatsphäre.»
Und auch im ganz normalen Alltag hat die Tessinerin der Corona-Krise etwas abgewinnen können. «Ich habe es geschätzt, im Supermarkt in der Schlange zu stehen, ohne dass dir jemand in den Nacken haucht. Oder dich schubst, weil er gestresst ist», zieht sie Bilanz.
Dass die Corona-Regeln die Krise allzu lange überdauern, glaubt die Gesamtweltcupsiegerin von 2016 aber nicht. «99 Prozent von uns haben die guten Absichten schon wieder vergessen. Sie haben wieder angefangen, sich über das Wetter und den Verkehr zu beklagen.»
Übertreiben solle man es mit der Hygiene aber auch nicht, findet Lara Gut-Behrami. «Ich weiss nicht, wie gut es uns tut, wenn wir alles 850 Mal desifinzieren. Ich glaube, es ist wichtig, einen Mittelweg zu finden.»