Manuel Osborne-Paradis arbeitet an Comeback und peilt Olympia an

Peter Gerber Plech
Peter Gerber Plech

Kanada,

Knapp ein Jahr nach seiner schlimmen Beinverletzung denkt Manuel Osborne-Paradis ans Comeback. Ziele habe er noch genügend, so der kanadische Speed-Spezialist.

Manuel Osborne-Paradis
Manuel Osborne-Paradis will möglichst bald auf die Skipisten zurückkehren. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor fast einem Jahr stürzte Manuel Osborne-Paradis im Abfahrts-Training schwer.
  • An einen Rücktritt denkt der mittlerweile 35-jährige Kanadier aber noch nicht.
  • Osborne-Paradis will an der WM 2021 und an Olympia 2022 noch einmal angreifen.

13 Schrauben und viel Metall halten die Knochen des linken Unterschenkels von Manuel Osborne-Paradis (35) zusammen. Der Grund für neun Operationen liegt fast ein Jahr zurück.

Am 21. November 2018 konnte der Kanadier die Kräfte nicht mehr kontrollieren und stürzte im Training zur Weltcup-Abfahrt von Lake Louise (CAN). Mehrfache Brüche von Schien- und Wadenbein waren die Folge und Manuel Osborne-Paradis wurde mit dem Helikopter ins Spital transportiert.

Weitere Chance auf olympische Medaille

Ein Zwischenfall mit einschneidenden Konsequenzen auch für Landsmann Erik Guay (38). Nach dem Sturz erklärte der zweifache Weltmeister Guay sein vorzeitiges Karriereende.

Manuel Osborne-Paradis
Weltmeister Erik Guay (m.) steht beim Super-G an der Ski-WM in St. Moritz 2017 gemeinsam mit Manuel Osborne-Paradis (r.) auf dem Podest. - Keystone

Und Osborne-Paradis? Im Alter von 35 Jahren sind viele gesunde Fahrer nicht mehr aktiv. Der Kanadier, Sieger von drei Weltcup-Rennen, denkt aber nicht ans Aufhören.

Wie Osborne-Paradis gegenüber «montrealgazette.com» verrät, ist ein Rücktritt aktuell kein Thema. «Ich hatte bisher eine grossartige Karriere und habe meine Kindheitsträume verwirklicht», sagt Osborne-Paradis.

Seine Pläne für die Zukunft sind beeindruckend: «Gibt es noch mehr, was ich erreichen möchte? Ja. Gibt es noch die Chance auf eine olympische Medaille? Absolut. Gibt es noch eine weitere WM? Absolut.»

Manuel Osborne-Paradis
Manuel Osborne-Paradis verpasste an den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 in der Abfahrt (Rang 14) und im Super-G (Rang 22) eine Medaille. - Twitter/@YahooCASports

Er halte sich den Traum aber nicht am Leben, um sich etwas zu beweisen. Vielmehr liege es an seiner Überzeugung, dass er wieder ein wirklich guter Rennfahrer sein könne.

Manuel Osborne-Paradis befindet sich im Training

Das Bein schmerzt und die Muskelmasse am verletzten Körperteil ist massiv geschrumpft. Aber Manuel Osborne-Paradis ist im Reha-Programm drin und trainiert auch schon wieder. Und alles mit einem hoch gesteckten Ziel: die Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking.

Natürlich gebe es auch Menschen, die an einem Comeback zweifeln würden, räumt der Kanadier ein. Aber er will noch in diesem Winter wieder auf die Skier zurückkehren. Osborne-Paradis will bei Trainingscamps der Nationalmannschaft und beim Olympia-Testevent im Februar in China zumindest anwesend sein.

Manuel Osborne-Paradis
Manuel Osborne-Paradis während der Weltcup-Abfahrt in Wengen BE im Januar 2018. - Keystone

«Ich frage mich, warum Menschen, mit denen ich spreche, so erpicht darauf sind, für mich einen neuen Job zu finden. Ich bin älter geworden, aber noch nicht der älteste Rennfahrer. Ich habe nicht Weltcup-Rennen gewonnen, weil ich nach einem Sturz aufgegeben habe», so der Kanadier.

Winter 2019/20 bringt Entscheidung

Ende Winter 2019/20 werde er wissen, ob er jemals wieder bei 100 Prozent sein werde. Und an seine gute Form vor dem verhängnisvollen Sturz anknüpfen könne, sagt Osborne-Paradis. «Gelingt das nicht, dann werde ich weder die Zeit meiner Sponsoren noch meine eigene verschwenden.»

Ob er denn nicht Angst davor habe, das Bein bei einem Skiunfall erneut zu brechen? «Ich glaube nicht. Wir müssen in unserem Job die Angst ausblenden können. Wir wissen, dass die Möglichkeit einer Verletzung besteht. Aber wir können uns erst damit beschäftigen, wenn die Karriere geendet hat.» Und das soll, geht es nach Osborne-Paradis, noch nicht so rasch der Fall sein.

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