Marco Odermatt: Franjo von Allmen schnappt Odi Abfahrts-Kugel weg!
Noch drei Weltcup-Abfahrten stehen auf dem Programm, es bahnt sich ein Zweikampf zwischen Marco Odermatt und Franjo von Allmen an. Wer macht das Rennen?
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Das Wichtigste in Kürze
- Marco Odermatt führt im Abfahrts-Weltcup vor Franjo von Allmen.
- Drei Rennen vor Schluss ist der Ausgang im Kampf um die kleine Kugel offen.
Zwölf Speed-Rennen haben die Männer im Weltcup in dieser Saison bereits absolviert. Die Schweizer Dominanz ist eindrücklich: Nur gerade dreimal steht kein Schweizer zu oberst auf dem Podest!
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Während die Super-G-Kugel mit grosser Wahrscheinlichkeit an Marco Odermatt geht, ist das Rennen in der Abfahrt offen: Odi (445 Punkte) führt mit 73 Zählern Vorsprung vor Shooting-Star Franjo von Allmen (372). Auf Rang drei liegt Alexis Monney (260).
Nach dem Dreifach-Heimsieg in Crans-Montana sagt Odermatt: «Franjo hat momentan den höchsten Grundspeed. Wenn er fehlerfrei fährt, ist es schwer, ihn zu schlagen.»
Überflügelt der Berner Oberländer seinen Teamkollegen in den verbleibenden drei Rennen noch? Auf der Nau.ch-Sportredaktion ist man sich uneinig.
Pascal Moser, Sport-Redaktor
«Wie sich Franjo von Allmen in dieser Saison entwickelt hat, ist beeindruckend. In den ersten drei Speed-Rennen fuhr er noch auf die Plätze 23, 28 und 33. Seither stand er in sämtlichen zehn Weltcup-Rennen unter den Top 10.
Und auch bei der WM in Saalbach beweist der Berner Oberländer Nerven aus Stahl. Sowohl in der Abfahrt als auch in der Team-Kombi sichert sich von Allmen Gold. Damit ist er definitiv an der Weltspitze angekommen.
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In der Abfahrts-Wertung liegt der 23-Jährige aktuell noch 73 Punkte hinter Rivale Odermatt. Trotzdem wird er seinem Teamkollegen die kleine Kugel in dieser Disziplin wegschnappen!
Die letzten beiden Abfahrten vor dem Weltcupfinal finden in Kvitfjell statt, wo Odi noch nie auf dem Podest stand. Bereits vergangenes Jahr klassierte sich von Allmen vor seinem Landsmann. Und das wird ihm mit vollem Selbstvertrauen auch heuer gelingen.»
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Christoph Böhlen, Sportchef
«Es ist schon fast surreal, was die Schweizer Speed-Fahrer in dieser Saison leisten! Das vergangene Renn-Wochenende in Crans-Montana ist das perfekte Beispiel: Auf einen Dreifachsieg lassen Marco Odermatt und Co. einen Doppelsieg im Super-G folgen.
Diese Resultate sind auch darum möglich, weil sich Franjo von Allmen oder Alexis Monney in Odis Schatten unbeschwert entwickeln konnten.
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Der Ski-Überflieger ist seit Jahren konstant an der Spitze, der Druck auf seine Teamkollegen ist damit überschaubar. Genauso profitierte Odi bei seinem Einstieg in den Weltcup einst auch von Weltklasse-Abfahrer Beat Feuz.
Ja, Franjo von Allmen ist derzeit in Topform, holt sich in Saalbach sogar den Weltmeistertitel. Trotzdem geht die Abfahrtskugel an Marco Odermatt!
Für ihn spricht die Routine und die Konstanz: Ein sechster Platz in Kitzbühel ist sein schlechtestes Ergebnis in dieser Abfahrts-Saison – Wahnsinn! Zudem weiss er, dass er in jedem Rennen als Favorit an den Start geht. Damit kann er bestens umgehen.
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Und: Zwei der drei letzten Abfahrten steigen in Kvitfjell. Dort hat sich Marco Odermatt seit 2019 stets gesteigert: Auf ein Ausscheiden beim Debüt folgten die Plätze 25, 15, 13 und 7.
Es ist klar: Anfang März wartet der erste Podestplatz auf der norwegischen Piste. Und damit der nächste Schritt zur Abfahrts-Kugel.»
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