Marco Odermatt: «Zwei Abfahrten entwerten den Anlass»
In Wengen werden ab heute vier Rennen durchgeführt, drei davon im Speed-Bereich. Marco Odermatt ist mit dem Programm nicht nur glücklich.
Das Wichtigste in Kürze
- Marco Odermatt hat heute und Samstag die Chance, seine erste Weltcup-Abfahrt zu gewinnen.
- Dass in Wengen zwei Abfahrten gefahren werden, ist für den Nidwaldner nicht optimal.
- Er wisse nicht, ob er sich nach einem Sieg heute als «Lauberhorn-Sieger» fühlen könne.
Lange mussten die Speed-Fahrer warten, bis sie ebenfalls in die Saison eingreifen konnten. Die ersten Rennen in Zermatt/Cervinia und Beaver Creek wurden aufgrund der Wetterbedingungen abgesagt.
Für zwei Abfahrten wurde ein Ersatztermin gefunden. Ein Rennen findet heute Donnerstag in Wengen statt: Das Ersatzrennen für Beaver Creek wird auf verkürzter Strecke ausgetragen.
Über die drei Speed-Rennen innert drei Tagen zeigen sich einige Schweizer Fahrer nicht erfreut. Vorab die Teamleader Marco Odermatt und Niels Hintermann üben Kritik.
«Aus meiner Sicht gibt es geeignetere Orte als Wengen, um Rennen nachzuholen», sagt Hintermann. Man müsse bedenken, dass selbst die verkürzte Abfahrt enorm kräftezehrend sei.
Die Fahrtzeit von etwa 1:45 Minuten gehört immer noch zu den längeren im Weltcup. Hintermann weiter: «Auf einer solchen Strecke gleich drei Rennen durchzuführen, bringt dich psychisch an die Grenzen und ist körperlich zu anspruchsvoll.»
Marco Odermatt: «Weiss nicht, ob ich mich Lauberhorn-Sieger nennen könnte»
Auch Marco Odermatt ist aufgrund der körperlichen Belastung kein Fan von Nachholrennen. Für ihn kommt in Wengen aber noch ein weiterer, aus seiner Sicht wichtigerer Faktor hinzu: «Ich finde es schade, wenn bei Klassikern wie Wengen und Kitzbühel zwei Rennen durchgeführt werden. Das entwertet den Anlass.»
Und der Nidwaldner geht noch weiter. Würde er am Donnerstag seinen ersten Weltcup-Sieg in einer Abfahrt holen, würde er sich zwar freuen. «Aber ich weiss nicht, ob ich mich wirklich Lauberhorn-Sieger nennen könnte», sagt Odermatt.
Nicht, weil das Rennen auf der verkürzten Strecke stattfindet, sondern weil es das Ersatzrennen für Beaver Creek ist. Für den 26-Jährigen ist klar: «So wie es nur einen Olympiasieger oder Weltmeister gibt, sollte es auch nur einen Lauberhorn-Sieger geben.»