Die österreichischen Behörden stellen dem Weltverband IBU keine Informationen zur Verfügung. Deshalb muss das russische Team mit keinen Konsequenzen rechnen.
Zwei Biathlon-Läufer an der WM in Österreich.
Der russische Verband muss vorerst keine Konsequenzen des Weltverbandes befürchten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Weltverband des Biathlons IBU wird das Team Russland vorerst nicht bestrafen.
  • Die leitenden österreichischen Behörden geben dem IBU keine Informationen über den Fall.
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Trotz intensiver Dopingermittlungen der österreichischen Behörden müssen die beschuldigten Mitglieder des russischen Biathlonteams zunächst noch keine Konsequenzen durch den Weltverband IBU befürchten. In einem offiziellen Statement teilte der Vorstand nach einem gemeinsamen Treffen am Samstag mit, dass aktuell «keine Massnahmen erforderlich sind». Grund dafür sei, dass «die österreichischen Behörden der IBU keine zusätzlichen Informationen zu den laufenden Ermittlungen zur Verfügung gestellt haben».

Robusteres Anti-Doping-Programm

Die Staatsanwaltschaft in Österreich ermittelt wegen möglicher Dopingverstösse bei der WM 2017 in Hochfilzen gegen zehn Mitglieder der russischen Mannschaft. Am Donnerstag wurde bekannt, dass Ermittlungsverfahren gegen fünf Betreuer wegen «der Anwendung verbotener Substanzen bzw. Methoden zum Zweck des Dopings» und gegen fünf Sportler wegen «schweren Betruges im Zusammenhang mit Doping» laufen. Zu den Athleten gehört auch Olympiasieger Anton Schipulin.

Die Russen bekamen einen Tag vor dem Weltcupstart am Mittwoch im Teamhotel Besuch von der Polizei. In Hochfilzen starten die russischen Athleten normal im Weltcup und werden das auch in Zukunft erstmal weiter dürfen. Die IBU konzentriere sich «weiterhin auf die Zusammenarbeit mit der derzeitigen Führung» des russischen Verbandes RBU. Gemeinsam soll sichergestellt werden, dass die RBU künftig «über ein robusteres Anti-Doping-Programm verfügt». Konkrete Beweise für Dopingvergehen in diesem Fall liegen aktuell noch nicht vor.

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