Ösi-Feller nach Leder: Drei Biere werden das nicht richten
Manuel Feller verpasst an der Heim-WM in Saalbach als Vierter knapp eine Slalom-Medaille. Der Österreicher zeigt sich hinterher emotional am Boden zerstört.
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Das Wichtigste in Kürze
- Manuel Feller verpasst an der Heim-WM nur knapp eine Medaille im Slalom.
- Der Österreicher ist tief geknickt – und bedauert, nicht mehr attackiert zu haben.
- Ihm sei der Stecker gezogen worden, die Energie sei weg, so der 32-Jährige.
Eine Viertelsekunde ist es, die Manuel Feller wohl noch lange ärgern wird, nach der er noch lange suchen wird. Soviel fehlt dem Österreicher bei seiner Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm zu einer Medaille im Slalom. Der 32-Jährige muss sich mit Rang vier begnügen. «Blech», wie man in Österreich zu Leder sagt.
Für den nur 45 Minuten von Saalbach-Hinterglemm aufgewachsenen Tiroler ist es ein schwerer Schlag. «Es ist definitiv die grösste Niederlage meiner Karriere. Für einen vierten Platz gibt es bei einer WM nix Positives», ärgert sich der Kristallkugel-Gewinner des Vorjahres im ORF-Interview.
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Es stelle sich jetzt auch die Frage, «wie lang ich generell noch Chancen habe bei einer WM. Jetzt bin ich 32, eine Heim-WM werde ich definitiv keine mehr erleben», zeigt sich der Österreicher frustriert. «Für mich ist es fast wie ein Saisonende – wie wenn ein Stecker gezogen ist von der Energie.»
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Vor genau diesem Szenario habe er sich vor dem WM-Slalom gefürchtet, gibt Feller zu. «Dass ich, wenn ich auf meine Karriere zurückblicke, mir vorwerfen werde, dass ich irgendwo zu wenig attackiert habe. Das war im ersten Durchgang leider der Fall», bilanziert der 32-Jährige enttäuscht.
«Drei Biere allein werden das nicht richten»
Diesen Tiefschlag müsse er nun erst einmal verdauen – denn der Schmerz sitzt nach der Heimpleite tief. «Dass man zu Hause vor so einem Publikum in seinem Heimat-Skigebiet eine WM bestreiten und um eine Medaille fahren darf. Dass man zu erweiterten Favoritenkreis zählt, das ist schon ein Riesenprivileg», so Feller.
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Als Kind, als junges Ski-Talent, hätte er davon nicht zu träumen gewagt. Dass dieser Kindheitstraum nun geplatzt sei, das sei «extrem schwierig», so Feller weiter. «Ich habe alles auf das Rennen gesetzt, habe vom Fokus alles auf diesen Tag gelegt. Es wird dauern, drei Biere allein werden das nicht richten.»