Österreicher schrauben Medaillen-Ziel für Ski-WM zurück
Die Österreicher fahren den Schweizern diese Saison hinterher. Dementsprechend tritt die ÖSV-Präsidentin Stadlober vor der Ski-WM auf die Euphorie-Bremse.
Das Wichtigste in Kürze
- Österreich liegt in der Nationen-Wertung bei den Männern und Frauen nur auf Position drei.
- Nun steht die Ski-Weltmeisterschaft vor der Tür.
- Der Österreichischer Skiverband (ÖSV) schraubt das Medaillen-Ziel im Vergleich zu 2021 herunter.
«Wir reisen nicht als Top-Favoriten nach Frankreich, zählen aber zum erweiterten Favoritenkreis.» ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober sieht der anstehenden Ski-WM in Courchevel/Méribel (6. bis 19. Februar) mit Demut entgegen.
«Unser Ziel sind vier bis sechs Medaillen. Über jede weitere freuen wir uns sehr», gibt Stadlober vor. «Bei den Herren haben wir in allen Disziplinen mindestens zwei Läufer, die um die Medaillen mitfahren können.»
Dasselbe gelte für die Frauen im Speed-Bereich. «Im Technik-Bereich wäre eine Medaille aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs hingegen eine Überraschung.»
Vorgänger Schröckshofer sagte sechs bis acht Medaillen an
Vier bis sechs Medaillen – Stadlober legt die Latte sehr tief. Im Vergleich zu Cortina d'Ampezzo 2021 schrauben die Österreicher ihr Edelmetall-Ziel deutlich herunter. Ex-Boss Peter Schröcksnadel forderte damals noch sechs bis acht Medaillen.
Seine Athleten räumten danach auf ganzer Linie ab. Katharina Liensberger (zwei), Vincent Kriechmayr (zwei) und Marco Schwarz sorgten für fünf Goldene. Insgesamt gingen acht Medaillen nach Österreich.
Ski-Österreich heuer in der Krise
Die Österreicher bleiben diese Saison im Weltcup unter den Erwartungen. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern liegt man in der Nationen-Wertung nur auf Platz drei. Während der Haussegen bei den Frauen schon länger schief hängt, patzen die Cracks auch sportlich.
Abfahrtsgenie Vincent Kriechmayr (Siege in Gröden, Bormio und Kitzbühel) sorgt für die bisher einzigen österreichischen Triumphe. Zum Vergleich: Die Schweiz steht schon bei deren 16!
Stadlober hofft: «Weltmeisterschaften haben oft ihre eigenen Gesetze. Und wer weiss, warum sollte das Glück nicht auf unserer Seite sein?»