Schröcksnadel schiesst: Österreich versinkt kurz vor WM im Ski-Zoff
Kurz vor der Ski-WM herrscht beim ÖSV Krisen-Stimmung: Ex-Präsident Peter Schröcksnadel schiesst gegen seinen Ex-Schützling, den jetzigen Finanz-Referenten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ski-Nation Österreich steckt kurz vor der alpinen WM in der Krise.
- Ex-Präsident Peter Schröcksnadel übt scharfe Kritik an der Verbandsleitung.
- Vor allem die Änderungen im Trainerstab stossen dem Ex-Boss sauer auf.
Beim österreichischen Ski-Verband brennt der Baum: Die Technikerinnen sind derzeit schon über einstellige Resultate erleichtert, bei den Abfahrern wird die Personaldecke dünn. Pünktlich vor der Ski-WM im Februar herrscht Krisen-Stimmung bei den Nachbarn.
Und nun kommt ein handfester Zoff zwischen dem Ex-Präsidenten und der neuen ÖSV-Spitze hinzu. Peter Schröcksnadel schoss in einem Interview scharf gegen den Finanz-Referenten Patrick Ortlieb.
«Nicht so dramatisch, wie es viele sehen wollen»
Der sei nämlich nicht geeignet für eine tragende Rolle im Ski-Verband. «Ich habe gelesen, dass er im Hotel in der Küche aushelfen muss. Wie soll so jemand, der den eigenen Betrieb nicht im Griff hat, den Verband führen?»
Pikant: Ortlieb war einst der Schützling von Schröcksnadel, galt sogar als dessen Wunsch-Nachfolger. Der ÖSV-Finanz-Referent lässt sich die Kritik nicht gefallen. «Professor Schröcksnadel ist ein weiser, älterer Herr, der sagen kann, was er will», so Ortlieb im ORF.
Die Kritik an den österreichischen Ski-Assen und am Trainerteam kann er nicht nachvollziehen. «Wir sind mitten in der Saison. Es ist nicht so dramatisch, wie es viele sehen wollen», meint Ortlieb.
Ex-ÖSV-Präsident schiesst im Ski-Zoff nach
Schröcksnadel hingegen legt gegenüber «oe24» noch einmal nach. «Ich kritisiere weder den Verband noch die Trainer», so der Ex-Präsident. «Mir ging es nur um die Aussagen von Herrn Ortlieb. Damit jetzt wieder Erfolg einkehrt, muss intern Ruhe einkehren.»
Die Kritik an der Auswechslung der Führungsetage erneuert er aber. «Herr Puelacher ist in Deutschland, Herr Mitter in Norwegen, und beide sind erfolgreich. Natürlich entsteht eine Lücke, wenn die Führungscrew weg ist.»