Wird Marco Odermatt in Adelboden von Loïc Meillard überstrahlt?
Mit einem vierten Sieg in Folge könnte Marco Odermatt am Sonntag in Adelboden Geschichte schreiben. Aber steht der Superstar im Schatten eines Teamkollegen?
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende strömen die Fans wieder in Tausenden zum Ski-Klassiker nach Adelboden.
- Wegen der Wettervorhersage fährt Superstar Marco Odermatt aber erst am Sonntag.
- Wird der Ski-Dominator beim Heimrennen überschattet? Das sagt Nau.ch
Eigentlich sollte Marco Odermatt am Samstag nach seinem vierten Adelboden-Sieg in Folge greifen. Doch wegen der ungünstigen Wetterlage wird das Programm auf dem Chuenisbärgli umgedreht. Stattdessen sind am Samstag nun die Slalom-Asse im Einsatz.
Odermatt muss mit der Aufholjagd nach Stenmarks Sieg-Rekord bis Sonntag warten. Der Schwede triumphierte fünfmal.
Für die Fans ein Riesen-Ärger – denn Odermatt sorgte für den Samstag für einen Riesen-Ansturm auf die Adelboden-Tickets. Aber wird der Ski-Dominator beim Heimspiel vielleicht sogar zum Statisten? Auf der Nau.ch-Sportredaktion ist man sich uneins.
Pascal Moser, Nau.ch-Sportredaktor
«Dass viele Odermatt-Fans enttäuscht sind, dass sie am Samstag nicht ihrem Liebling zujubeln können, kann ich verstehen. Aber dafür haben sie am Samstag die Chance, einen strahlenden Sieger zu sehen!
Für mich ist Loïc Meillard der grosse Favorit auf den Sieg im Stangenwald. Er stand in vier von fünf Slaloms in dieser Saison auf dem Podest. Für ganz oben hat es bisher nicht gereicht. Doch das wird sich in Adelboden ändern.
Ich glaube, dass Meillard an diesem Wochenende der grosse Star wird. Mit dem nötigen Selbstvertrauen ausgestattet, klappt es endlich mit dem Triumph am Chuenisbärgli. Und dann traue ich ihm auch zu, am Sonntag im Riesenslalom schneller als Kollege Odermatt zu fahren!»
Mathias Kainz, Nau.ch-Sportredaktor
«In meinen Augen gibt es keinen Grund, warum Marco Odermatt am Sonntag nicht wieder der strahlende Sieger sein sollte. Ja, der Ski-Dominator der Gegenwart hatte in seiner Parade-Disziplin zum Saisonstart ein Formtief. Aber die Betonung liegt hier ganz klar auf ‹hatte›.
Rechnen wir doch mal die drei Nuller von Saalbach, Sölden und Beaver Creek weg: Dann ist Odermatt im Riesenslalom seit fast zwei Jahren unbesiegt. Letztmals auf der Piste geschlagen wurde der Nidwaldner im Februar 2023 in Palisades Tahoe. Im Ziel neben dem Podest landete er zuletzt im März 2021 – vor vier Jahren!
Und beim bislang letzten Riesen dieses Winters in Alta Badia kurz vor Weihnachten zeigte sich Marco Odermatt wieder in Glanzform. Mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang der Konkurrenz mal eben noch fast eine Sekunde abnehmen ... das kann aktuell eben nur einer, und der heisst Marco Odermatt.
Nichts gegen die zahlreichen anderen Schweizer Top-Athleten, die in Adelboden zum Kreis der Mitfavoriten gehören. Aber keiner von ihnen zieht die Massen an, wie es der Nidwaldner im Augenblick kann. Auf dem Chuenisbärgli kann es auch dieses Jahr nur einen Sieger geben, und der wird Odermatt heissen. Zum vierten Mal in Folge.»