Telefonbuch-Falle: So dreist zielen Täter auf ältere Vornamen ab
In den Sozialen Netzwerken weist die Kantonspolizei Zürich regelmässig auf Telefonbetrüger hin. Die «falschen Polizisten» suchen explizit nach älteren Vornamen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Twitter warnt die Kapo Zürich vor Telefonbetrügern.
- Diese gehen nach Schema vor und rufen immer bestimmte Vornamen an.
- Die Telefonbetrügerei hat seit den letzten Wochen wieder drastisch zugenommen.
Telefonbetrug ist kein neuer Delikt, doch noch immer fallen hunderte Menschen auf die dreiste Masche rein.
2019 verzeichnete die Polizei rund 316 versuchte Telefonbetrugsfälle –bei sieben konnten die Täter ihr Spiel bis zum Ende durchziehen. Das Resultat: eine Gesamtdeliktsumme von 3'778'549 Franken.
Auf Twitter wies die Kapo Zürich auf zwei Vornamen hin, welche sich an jenem Tag besonders in Acht nehmen sollten. «Ruth» und «Dagmar» heissen die potenziellen Opfer. Es ist nicht das erste Mal, dass die Kapo bestimmte Vornamen warnt.
TELEFONBETRUG - WARNUNG: Heute rufen Betrüger vor allem Personen mit den Vornamen «Ruth» und «Dagmar» an. Sie sprechen hochdeutsch und geben sich als Polizisten aus. Bei Verdacht sofort Telefon 117 anrufen.#Telefonbetrug #spoofinghttps://t.co/WgYH7S0yY8 pic.twitter.com/A3C0otUzQm
— Kantonspolizei Zürich (@KapoZuerich) November 4, 2019
Die Betrüger geben sich als «falsche Polizisten» aus und nehmen unter diesem Vorwand den Opfern ihr Vermögen ab.
«Die Nummernwahl wird schematisch betätigt. Angerufen werden Personen, welche im öffentlichen Telefonverzeichnis stehen und über einen vermeintlich älteren Vornamen verfügen», erklärt Carmen Surber, Mediensprecherin der Kapo Zürich.
Hauptsächlich Frauen als Opfer
«Die Täter zielen auf ältere Personen, davon ausgehend, dass diese den Betrugsversuch weniger erkennen als jüngere Menschen.» Grösstenteils werden Frauen angerufen. Dabei sind Vornamen wie Elisabeth, Anna, Alice und Barbara besonders betroffen.
Vor allem in den letzten Wochen habe die Masche der «falschen Polizisten» wieder markant zugenommen.
Doch wie gelingt es der Polizei, betroffene Vornamen zu warnen? «Gerade gestern Montag registrierten wir zehn Meldungen», so Surber. Meist würden mehrere Tage hintereinander solche Übereinstimmungen festgestellt, welche sich allerdings nicht einmal kantonal eingrenzen lassen.
Nicht selten tragen die Melder dabei alle denselben Vornamen. Wenn die Polizei rechtzeitig von einer Anbahnung erfährt, werden mögliche Interventionsmassnahmen geprüft. Dies trifft allerdings auf verhältnismässig wenige Fälle zu.
Telefonbucheintrag ändern!
Weil die Betrüger immer gezielter nach Vornamen vorgehen, empfiehlt die Polizei gerade älteren Personen, den Telefonbucheintrag anzupassen. So sei es beispielsweise hilfreich, den Vornamen nur durch das Kürzel zu ersetzen: «So sehen die Betrüger schon mal nicht, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt.»