Zürcher verstecken Goldvreneli im Dreikönigskuchen
Während heute Tausende versuchen, den Plastik-König aus dem Dreikönigskuchen zu fischen, werden an der Zürcher Goldküste Goldvreneli versteckt.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Zürcher Goldküste werden besondere Dreikönigskuchen verkauft.
- An einem von der Gemeinde finanzierten Apéro werden Goldvreneli versteckt.
- Diese haben einen Wert von je über 200 Franken.
Sei es im Büro oder zuhause: Alle streiten sich heute Montag um die goldene Krone. Am Dreikönigstag werden traditionell Tausende Dreikönigskuchen verzehrt. Mit dem Ziel, den Mini-Plastik-König aus dem eigenen Stück zu ziehen.
Nicht so an der Zürcher Goldküste. Dort könnte ein voreiliges Verschlingen des Kuchens einiges schmerzhafter werden. Nicht nur aus gesundheitlichen Gründen. Denn die Gemeinde versteckt in ihren Dreikönigskuchen Goldvreneli im Wert von über 200 Franken.
Gemeinde finanziert Luxus-Apéro mit
Die Goldvreneli-Suche gehört zum Neujahrs-Apero der Gemeinde Erlenbach ZH am rechten Zürichsee-Ufer.
Wie ein Plakat im Dorf ankündigt, werden dort am Montagabend eben auch Goldvreneli im Kuchen versteckt. Verantwortlich dafür ist der örtliche Männerchor, heisst es auf Anfrage.
Präsident Hans-Rudolf Lüscher begründet: «Wir dachten, nur ein Glas Wein reicht nicht, um auf das neue Jahr anzustossen.» So finanziere die Gemeinde nun schon seit mehreren Jahren einen solchen Apéro, der Chor organisiere diesen schliesslich.
1000 Franken stecken in den Dreikönigskuchen
Was die Dreikönigskuchen angeht, betont Lüscher: «Es soll ja schliesslich auch für uns als organisierenden Verein etwas herausspringen.» So werden am Apéro vier Kuchen à 35 Einzelportionen verkauft. «In jedem Kuchen hat es ein Vreneli mit Verkaufswert von über 200 Franken», jubelt Lüscher.
Daneben werden auch einige Münzen versteckt, vom Einfränkler bis zum Fünfliber. «Insgesamt verstecken wir in den Kuchen rund 1000 Franken.» Doch dies hat für die Bewohner seinen Preis: Pro Stück des Kuchens verlangt der Chor zehn Franken.
Und was, wenn sich einer auf einer Münze oder gar dem Vreneli einen Zahn ausbeisst? Das sei bisher noch nie passiert, beteuert der Chor-Präsident. «Wir verpacken sowieso alles in kleine Plastiktüten, bevor sie der Bäcker dann in die Kuchen einschleust.»