Berner Bauer: «Musste bei jeder Kuh weinen!»

Tragödie in Bowil BE: Durch die heftigen Unwetter vom Sonntagabend verlor Bauer Peter Haldimann 19 Kühe. Der Schock sitzt tief.

In Bowil BE kamen 19 Kühe und Kälber durch einen Blitz ums Leben. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf den Hitzetag am Sonntag folgten in der Nacht auf Montag heftige Gewitter.
  • In Bowil BE starben 19 Kühe und Kälber wegen einem Blitzeinschlag.
  • Der betroffene Bauer ist tief bestürzt.

Während die heftigen Gewitter vom Sonntagabend in den meisten Kantonen nur geringe Schäden verursachten, versteht ein Bauer im 1400-Seelen-Dorf Bowil im Kanton Bern die Welt nicht mehr.

Während einem Blitzeinschlag standen 19 seiner Kühe und Kälber unter einem Baum. Der Blitz schlug ein. Allesamt starben. Der Schock sitzt tief bei Landwirt Peter Haldimann.

Ein Drittel der Herde gestorben

Gegenüber Nau.ch rekonstruiert er die vergangenen Stunden: «Mitten in der Nacht erhielt ich einen Anruf von meinem Nachbar, der die Kühe unter dem Baum gefunden hat.» Es sei ein schockierendes Bild gewesen, 12 Mutterkühe, sechs Kälber und ein Zuchtstier lagen reglos aufeinander.

Mit diesen knapp 20 Kühen verlor der Landwirt ein Drittel seiner Herde. «Finanzielle Schäden kann und will ich noch nicht einschätzen. Der emotionale Verlust aber ist riesig.»

Insgesamt 19 Kühe starben durch einen Blitzeinschlag in Bowil BE. - zVg

Haldimann kämpft mit den Tränen.

«Die sechs Jungtiere waren eigentlich bereit, um zum Schlachter gebracht zu werden.» Er vermutet jedoch, dass die Versicherung einen Grossteil des Schadens übernehmen wird. Vor grossen Verlusten hat er keine Angst.

Mit Traktor und Frontlader weggebracht

Schon früh am Morgen sei ein Lastwagen gekommen, um die toten Tiere abzutransportieren. «Ich musste die Kühe einzeln mit dem Frontlader auf den Laster heben. Und bei jeder einzelnen Kuh musste ich weinen. Es ist ein heftiges Erlebnis.»

Mehrere Kälber haben bei dem Unwetter ihre Mutter verloren. (Symbolbild) - Keystone

Er wird wohl noch einige Zeit mit den Geschehnissen der letzten Nacht zu kämpfen haben, meint der Landwirt. Und auch die Kühe seien noch nicht über den Verlust der Artgenossen hinweg.

«Im Stall stehen junge Kälbchen, die vergebens nach ihrer Mutter schreien. Das fährt in die Knochen», so Haldimann. Auch Mutterkühe stehen plötzlich ohne Nachwuchs da, die Situation im Stall betrübt ihn zutiefst.