Wetter: Blitz-Einschlag tötet 20 Kühe und Kälber in Bowil BE
Das Wetter hat am Sonntagabend umgeschlagen. Die nächtliche Kaltfront sorgte für viele Blitze, heftige Windböen und teils grosse Niederschlagsmengen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf den Hitzetag am Sonntag folgten in der Nacht auf Montag heftige Gewitter.
- Die nächtliche Kaltfront sorgte für viele Blitze, heftige Windböen und teils viel Regen.
- In Bern gab es Überschwemmungen, es starben mehrere Kühe.
Der gestrige Hitzetag ging mit einer Abkühlung zu Ende. Eine Kaltfront erreichte die Schweiz und sorgte am Sonntagabend einen Umschwung mit heftigen Gewittern und einem wahren Blitz-Spektakel!
Gemäss «MeteoNews» haben sich über der Schweiz bis zum Montagmorgen insgesamt über 20'000 Blitze entladen. Rund 16'000 der Blitze ereigneten sich dabei schon am Sonntagabend zwischen dem Unterwallis und der Nordwestschweiz. Und zwar innert nur drei Stunden!
Zwischen dem #Unterwallis und der #Nordwestschweiz gab es in den letzten drei Stunden ein gigantisches #Blitzspektakel. Rund 16‘000 #Blitze haben sich über der #Schweiz heute entladen. Auch nach Mitternacht geht es vor allem Richtung Osten und Nordosten gewittrig weiter. (rv) pic.twitter.com/MvQsBc46cF
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) August 16, 2020
Dementsprechend heftig fällt das Fazit im Kanton Bern aus. Wie die Kantonspolizei auf Twitter mitteilt, sei der Campingplatz und Wohnquartiere in Kandersteg teilweise überschwemmt worden. Beim Campingplatz handelt es sich um den «Camping Rendez-vous», der etwas oberhalb des Dorfes liegt. Die Betreiberin beruhigt auf Anfrage von Nau.ch, die Schäden seien minim.
Einige Stellplätze hätten aufgeräumt werden müssen, grosse Schäden habe es nicht gegeben. Der Grossteil der «Sauerei» sei bereits weggewischt.
Am Mittag präzisierte die Kantonspolizei, in Kandersteg hätten sich wegen eines Murgangs fünf Personen leicht verletzt. Vier davon in einem Haus, welche sich vor den grossen Wassermassen retten wollten und beim verlassen des Gebäudes leicht verletzten. Sie wurden in Spitalpflege gebracht. Laut Polizeiangaben wurde ein weiterer Mann leicht verletzt, als er in einem Haus im Bereich «Zifluri» die Kellerfenster schliessen wollte und dort Wasser eindrang.
Video zeigt tödlichen Blitz
In Bowil BE starben gar mehrere Kühe, nachdem ein Blitz in einen Baum einschlug. Gemäss aktuellen Erkenntnissen hatten die Tiere unter einem Baum Schutz vor dem Gewitter gesucht. Dann schlug ein Blitz ein, insgesamt verstarben dadurch 20 Kühe und Kälber.
Insgesamt seien bei der Kapo Bern bis heute Vormittag rund 100 Meldungen eingegangen.
Ebenfalls ein erstes Fazit zieht der Kanton Solothurn. Wie die Kantonspolizei mitteilt, seien in der Nacht auf Montag rund 40 Meldungen zu Wassereinbrüchen in Kellern eingegangen.
Es habe auch vereinzelte Anrufe zu umgestürzten Baustellen-Abschrankungen und gestürzten Bäumen gegeben.
Blitzmarathon im Video
Ein Nau-Leservideo von kurz vor Mitternacht zeigt etwa den Blitzmarathon über der Stadt Bern – im Hintergrund ist starker Regenfall zu hören. Die nächtliche Kaltfront sorgte nämlich nicht nur für ein Lichtspektakel, sondern auch für starke Windböen und punktuell grosse Niederschlagsmengen.
Viel geregnet hat es in den letzten 12 Stunden etwa in Langenbruck BL mit 53 oder in Gösgen SO mit 51 Liter pro Quadratmeter.
Die stärksten Windböen wurden in Schaffhausen (95,4 km/h) und Aigle VD (74,9 km/h) gemessen. Über Schäden gibt es bisher keine Meldungen.
Wetter spielte im Kanton Aargau verrückt
Der Wetterumschwung begann übrigens schon am frühen Sonntagabend. In Teilen der Schweiz gingen einige heftige Gewitter nieder. Dabei kam es sogar zu Hagel-Stürmen, von denen vor allem die Gemeinden rund um Aarau betroffen waren.