WM 2018: Taxifahrer fährt in Moskau in Menschenmenge

Trotz extrem strenger Sicherheitsvorkehrungen fährt mitten in der WM-Hochburg Moskau ein Taxi in eine Menschenmenge. Der Fahrer war wohl übermüdet.

Das Bild einer Überwachungskamera zeigt den Einsatz von Polizei und Rettungskräften, nachdem ein Taxifahrer im Moskauer Stadtzentrum mehrere Passaten angefahren hat. - Dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Taxifahrer löste in Moskau Ängste über einen Anschlag aus.
  • Gemäss eigenen Aussagen war der Mann übermüdet und kurz am Steuer eingenickt.
  • Acht Menschen, darunter Fussballfans, wurden beim Unfall verletzt.

Ein Taxifahrer hat am Auftaktwochenende der WM 2018 im Moskauer Stadtzentrum mehrere Passanten angefahren. Auf Bildern einer Überwachungskamera war zu sehen, wie das Auto sich zunächst in der Nähe des Roten Platzes hinter anderen Fahrzeugen einreihte und dann abrupt auf den Bürgersteig zusteuerte. Dabei fuhr das Auto direkt in eine Gruppe Passanten.

Als das Auto nach wenigen Metern stoppte, versuchten Anwesende den Taxifahrer festzuhalten. Dieser versuchte daraufhin zu flüchten, wurde jedoch nach Angaben der Moskauer Behörden vom Samstag kurz darauf festgenommen.

Verletzte ausser Lebensgefahr

Insgesamt seien acht Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten sollen auch Fussball-Fans aus Mexiko, wie die Botschaft in Moskau mitteilte. Keiner von ihnen befinde sich im kritischen Zustand.

Der Vorfall ereignete sich in der belebten Ilinkastrasse, wenige Hundert Meter vom Kreml entfernt. Dort befinden sich zahlreiche Cafés und Restaurants, zudem feiern dort seit der WM-Eröffnung am Donnerstag besonders viele Fussball-Fans.

Taxifahrer war «übermüdet»

Der 28-jährige Fahrer gab in einem Verhör an, völlig übermüdet gewesen zu sein. Er habe zum Zeitpunkt des Vorfalls bereits 20 Stunden hinter dem Steuer gesessen und sei kurz eingenickt, sagte der Mann aus Kirgistan einem Video zufolge, das die Behörden in der Nacht auf Sonntag veröffentlichten. Er sei daraufhin versehentlich mit dem Fuss auf das Gaspedal gekommen. Er bedauere dies sehr. Der Unfall tue ihm «sehr leid», sagte der Mann aus Kirgistan in einer Videoaufnahme, die das russische Innenministerium verbreitete. «Ich weiss nicht, wie das passieren konnte.» Vor seiner Dauer-Schicht habe er nur zwei oder drei Stunden geschlafen, er sei völlig erschöpft gewesen.

Zunächst kursierte das Gerücht, dass der Taxifahrer betrunken gewesen sein soll. Bei einer Blutuntersuchung sei jedoch kein Alkohol gefunden worden, sagte eine nicht näher genannte Quelle der Agentur Interfax.