So konservieren Sie Lebensmittel

An frischem Gemüse und Obst mangelt es in den Supermärkten nicht. Was auf Feldern und an Bäumen reif ist, muss schliesslich geerntet werden. Schon früher wurde das zur Hauptsaison viel zu zahlreich vorhandene Gemüse und Obst durch Einkochen und Trocknen haltbar gemacht. Eine alte Tugend, die nun wiederentdeckt wird.

Warum bleiben frische Lebensmittel nur so kurz haltbar? Das liegt an den überall herumschwirrenden Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzsporen. Diese besiedeln offen herumliegende Äpfel oder Kohlköpfe. Nach einigen Tagen werden sie welk und verderben. Durch das Erhitzen bei hohen Temperaturen werden diese Mikroorganismen jedoch zerstört. Anschliessend werden die Lebensmittel luftdicht verschlossen.

Zum Einkochen werden klassische Einweckgläser oder Gläser mit Schraubdeckel verwendet. Diese finden Sie in zahlreichen Supermärkten. Alternativ nehmen Sie einfach die Schraubgläser von konserviertem Gemüse aus dem Supermarkt. Ganz wichtig dabei: Die Gläser und die Deckel müssen gründlich gereinigt werden. Nur so können Sie sicher gehen, dass alle Mikroorganismen abgetötet werden. Am besten legen Sie die Gläser und Deckel in einen grossen Topf mit Wasser, das sie langsam erhitzen. Die Gläser nicht mit kochendem Wasser übergiessen: Dadurch könnten sie springen.

Pasta ist eines der gerade begehrtesten Lebensmittel. Schliesslich lassen sich die Teigwaren sehr lange aufbewahren. Ebenso lassen sich Tomaten als Notration einkochen. Hierzu werden die in Stücke geschnittenen, gewaschenen Tomaten in die gründlich gereinigten Einweckgläser gegeben und mit gesalzenem Wasser aufgegossen. Nun legen Sie den (ebenfalls gereinigten!) Gummiring auf den Glasrand und schliessen das Einweckglas mit den Metallklemmen. Verwenden Sie Schraubgläser, schrauben Sie diese fest zu.

Jetzt stellen Sie einen grossen Topf auf den Herd und die Einweck-/Schraubgläser hinein. Füllen Sie so viel Wasser in den Topf, dass das Gemüse zu zwei Dritteln bedeckt ist. Bringen Sie das Wasser zum Kochen. Tomaten sollten etwa 30 Minuten lang bei 85 Grad Celsius eingekocht werden. Nehmen Sie die Gläser anschliessend heraus und decken Sie sie mit einem Küchentuch ab. Beim Abkühlen bildet sich das Vakuum. Wichtig: Für jedes Gemüse und Obst gelten andere Einkochzeiten und Temperaturen. Diese lassen sich leicht im Internet aufstöbern. Haben Sie dauerhaft Interesse am Einkochen von Obst und Gemüse, können Sie auch in einen speziellen Einweckkessel investieren.

Eine andere Konservierungsform ist das Einlegen in Flüssigkeit. Da in der Regel Essig verwendet wird, bekommt das Gemüse jedoch einen säuerlichen Geschmack. Ein Klassiker in diesem Bereich sind Essiggurken. Natürlich können Sie auch andere Gemüsesorten auf diese Art haltbar machen. Für den Essigsud verrühren Sie Haushaltsessig mit Wasser und Gewürzen (meist Pfeffer, Koriander, Senfsamen und Lorbeerblätter) und kochen die Mischung auf.

Den heissen Sud schütten Sie über das Gemüse in die Einweckgläser, bis es etwa zwei Zentimeter hoch bedeckt ist. Gut verschliessen und sechs Wochen ziehen lassen.

In heissen Ländern werden frische Lebensmittel durch das Trocknen in der Sonne konserviert. Ein berühmtes Beispiel sind die sonnengetrockneten Tomaten aus Italien. Im Klima der Schweiz ist diese Konservierungsmethode nur bedingt sinnvoll. Besitzen Sie jedoch einen sonnigen Balkon oder Estrich, durch dessen Dachfenster täglich stundenlang die Sonne scheint, können Sie es versuchen.

Stellen Sie einen Tisch unter das Fenster und legen Sie das gründlich gereinigte und in Scheiben oder Streifen geschnittene Gemüse darauf. Decken Sie es mit dünnen Tüchern ab, um es vor Staub zu schützen. Einige Gemüsesorten können Sie auch auf Schnüre ziehen und unter das Fenster oder auf dem Balkon aufhängen. Alternativ dörren Sie Obst und Gemüse im Backofen oder verwenden einen speziellen Dörrautomaten.

Nutzen Sie die freie Zeit, um in der Küche kreativ zu werden. Kochen Sie aus Früchten leckere Konfitüren oder versuchen Sie sich an exotischen Chutneys. Ursprünglich stammt diese Konservierungsmethode aus Indien. Chutneys haben eine kompottartige Konsistenz und sind meist scharf gewürzt. Eine besonders feine Mischung ist ein Apfel-Ingwer-Chutney mit Zimt. Sie können es als Dip verwenden oder aufs Brot streichen. Später nutzen Sie es als Sauce, wenn Sie endlich wieder mit Ihren Freunden grillieren dürfen.