Demokratin Harris: Würde Republikaner ins Kabinett holen

Kamala Harris sagt, sie werde einen Republikaner in ihre Regierung holen. Es sei wichtig, dass Leute mit anderen Ansichten am Tisch sässen.

Kamala Harris plant, einen Republikaner in ihr Kabinett zu holen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kamala Harris kündigt an, einen Republikaner in ihr Kabinett zu holen.
  • Es wäre von Vorteil, wenn Leute mit anderen Ansichten bei Entscheiden am Tisch sässen.
  • Aktuell machen sie und ihr Vizekandidat Walz Wahlkampf in den Swing States.

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris kündigt in ihrem ersten TV-Interview seit ihrer Nominierung an, bei einem Wahlsieg einen Republikaner in ihr Kabinett holen zu wollen. «Ich habe noch 68 Tage bis zur Wahl, also will ich das Pferd nicht von hinten aufzäumen.» Dies sagte die 59-Jährige in dem Interview.

Sie sei aber überzeugt, dass es wichtig sei, dass bei den bedeutendsten Entscheidungen Leute mit am Tisch sitzen müssten, die andere Ansichten und andere Erfahrungen hätten, sagte Harris. «Ich denke, dass es für die Öffentlichkeit von Vorteil wäre, ein Mitglied meines Kabinetts zu haben, das Republikaner ist.»

Wahlkampf im Swing State

Das gesamte Interview mit dem US-Sender CNN wird am Donnerstagabend (Ortszeit/ deutsche Nacht zu Freitag 3.00 Uhr MESZ) ausgestrahlt. Harris betont in einem vorab veröffentlichten Ausschnitt des Gesprächs auch ihre politische Standhaftigkeit. «Ich denke, der wichtigste und bedeutendste Aspekt meiner politischen Perspektive und meiner Entscheidungen ist, dass sich meine Werte nicht geändert haben», sagte Harris auf die Frage der CNN-Journalistin Dana Bash, ob sich Wählerinnen und Wähler auf ihr Wort im Wahlkampf verlassen könnten, obwohl sich ihre politischen Positionen in der Vergangenheit verändert hätten.

Das gemeinsame Interview mit Harris' Vizekandidat Tim Walz wurde in Savannah in Georgia aufgezeichnet. Harris macht in dem Bundesstaat Wahlkampf.

Kamala Harris und Tim Walz kämpfen in den Swing States um Stimmen. - keystone

Georgia zählt zu den sogenannten Swing States, also den Bundesstaaten, die für die Präsidentenwahl am 5. November besonders wichtig sind. Während die meisten der 50 Bundesstaaten fest in der Hand der Republikaner oder Demokraten sind, sind einige wenige hart umkämpft. Besonders enge Rennen werden etwa in Pennsylvania, Arizona, Michigan, Nevada, North Carolina und Wisconsin und eben Georgia erwartet.

TV-Debatte im September

Der republikanische Kandidat Trump hatte zuletzt wiederholt kritisiert, dass seine Kontrahentin in ihrer neuen Rolle bislang noch kein Interview gegeben habe.

Tatsächlich trat die neue Frontfrau der Demokraten im Wahlkampf in den vergangenen Wochen ausschliesslich in geschütztem Raum aus choreografierten Wahlkampfauftritten in Erscheinung. In den kommenden Wochen muss sich Harris nun in Situationen beweisen, die nicht komplett der Kontrolle ihres Wahlkampfteams unterliegen. Dazu gehört auch ein geplantes TV-Duell gegen Trump in der deutschen Nacht zum 11. September.