Hurrikan «Ernesto» im Nordatlantik zu Tropensturm herabgestuft
Der Hurrikan «Ernesto» wurde zu einem Tropensturm herabgestuft, jedoch sind noch immer starke Böen zu erwarten.
Der derzeit im Nordatlantik wütende Hurrikan «Ernesto» ist am Samstag zu einem Tropensturm herabgestuft worden. Der Hurrikan werde am Samstagabend von der Insel Bermuda nördlich der Karibik abziehen, teilte das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NHC) mit.
Das NHC warnte aber davor, dass der Sturm am Sonntag erneut an Stärke zulegen und wieder zum Hurrikan hochgestuft werden könnte.
Strassen wurden durch umgestürzte Bäume blockiert
«Ernesto» war am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von 137 Kilometern pro Stunde in Bermuda auf Land getroffen und hatte dort für heftigen Regen gesorgt. Das NHC warnte vor Regenmengen von bis zu 225 Millimetern, Sturmfluten und Überschwemmungen. Zudem fiel in einem Grossteil des britischen Überseegebiets der Strom aus.
Wie Bilder in Onlinemedien zeigten, wurden in Bermuda Strassen durch umgestürzte Bäume blockiert und überflutet. Zudem wurden Stromleitungen beschädigt. Nach Angaben des örtlichen Stromversorgers Belco waren mehr als 18'300 Haushalte ohne Strom, das entspricht 50 Prozent der Kunden auf der 64'000-Einwohner-Insel.
Trotz «Ernestos» Herabstufung zu einem Tropensturm seien noch einige «sehr starke Böen» zu erwarten, zitierte die Zeitung «The Royal Gazette» am Samstag den Minister für nationale Sicherheit, Michael Weeks. Es seien einige wichtige Strassen gesperrt und der Bus- und Fährverkehr sei eingestellt worden, berichtete die Zeitung. Der internationale Flughafen L.F. Wade erklärte, er bleibe bis Sonntag geschlossen, bis der Sturm vorüber sei.
Ernesto wandert nach Kanada
Dem NHC zufolge bewegt sich «Ernesto» nun weiter nach Nordosten und wird in der Nacht zum Montag östlich von Neufundland in Kanada vorbeiziehen. An den Stränden entlang der Ostküste der USA seien bis kommende Woche gefährliche Bedingungen zu erwarten.
Mitte der Woche war der Tropensturm zu einem Hurrikan hochgestuft worden und hatte im karibischen US-Aussengebiet Puerto Rico für massive Stromausfälle gesorgt. Dort wurden nach Angaben des NHC Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern erreicht.
Aussergewöhnliche Hurrikan-Saison
Die US-Behörde für Ozean- und Atmosphärenforschung (NOAA) sagt für dieses Jahr eine «aussergewöhnliche» Hurrikan-Saison voraus, da der Atlantik überdurchschnittlich warm ist. Je wärmer die Ozeane, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Bildung von Wirbelstürmen. Daher ist Experten zufolge der Klimawandel ein wichtiger Grund dafür, dass tropische Wirbelstürme heftiger werden und schneller an Stärke zunehmen.