Militärmanöver von Russland und Venezuela unter Beschuss
Das gemeinsame Militärmanöver von Russland und Venezuela stösst auf Kritik. US-Aussenminister Mike Pompeo bezeichnet sie als «zwei korrupte Regierungen».
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Militärmanöver löst Kritik aus: Russland verlegt zwei Atomwaffen nach Venezuela.
- Es sei ein Verstoss gegen Vertrag von Tlatelolco. Pompeo spricht von Korruption.
Ein gemeinsames Militärmanöver der russischen und venezolanischen Streitkräfte in dem südamerikanischen Land ist in der Region auf scharfe Kritik gestossen. Vor allem die Verlegung von zwei atomwaffenfähigen Langstreckenbombern vom Typ Tu-160 nach Venezuela löste Besorgnis aus.
«Diese fremde Militärpräsenz verstösst gegen die venezolanische Verfassung, weil sie nicht vom Parlament genehmigt wurde», hiess es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS). Sollten sich tatsächlich Nuklearwaffen an Bord der Flugzeuge befinden, könnte es sich demnach um einen Verstoss gegen den Vertrag von Tlatelolco handeln, der Lateinamerika und die Karibik zur kernwaffenfreien Zone erklärt.
«Zwei korrupte Regierungen»
Zuvor hatte bereits US-Aussenminister Mike Pompeo die Militärübung kritisiert. «Die russische Regierung hat Bomber um die halbe Welt nach Venezuela geschickt. Russen und Venezolaner sollten es als das erkennen, was es ist: zwei korrupte Regierungen, die öffentliche Mittel vergeuden und die Freiheit mit Füssen treten, während ihre Völker leiden», schrieb er auf Twitter. Der kolumbianische Präsident Iván Duque sagte im Fernsehsender RCN: «Das ist nicht nur ein unfreundlicher Akt gegen Kolumbien, sondern gegen die ganze Region.»
Venezuelas Aussenminister Jorge Arreaza hingegen wies die Kritik zurück. «Es ist unglaublich, dass die US-Regierung unser Recht auf Militär- und Sicherheitskooperationen mit anderen Ländern infrage stellt, nachdem uns Präsident Trump öffentlich mit einer militärischen Intervention gedroht hat», schrieb er auf Twitter. «Wenn ihr mit uns zusammenarbeiten wollt, hebt die Sanktionen auf.»