Nicaragua: Anzahl Todesopfer bei Massenprotesten steigt auf 100

Die Aufstände gegen Nicaraguas Regierung fordern immer mehr Opfer. Wie Menschenrechtler berichten, sind schon über 100 Menschen bei den Protesten gestorben.

Die innenpolitische Lage in Nicaragua hat sich weiter zugespitzt. - Twitter / Krisenreaktionszentrum

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Liste der Toten in Nicaragua übersteigt die Hunderter-Marke.
  • Wie Menschenrechtsorganisationen berichten, übersteigt die Zahl der Verletzten sogar 900.

Die Zahl der Todesopfer bei den Massenprotesten in Nicaragua ist auf 100 gestiegen. Bei Auseinandersetzungen zwischen Regierungsanhängern und -gegnern am Mittwoch und in der Nacht zu Donnerstag wurden mindestens 16 Menschen getötet, wie das nicaraguanische Menschenrechtszentrum (Cenidh) mitteilte.

Auf beiden Seiten feuern sie: Die Auseinandersetzungen zwischen Polizei, paramilitärischen Gruppen und den Demonstranten wird immer gewalttätiger. - Twitter / ntv

Schon 900 verletzt

Seit Beginn der Demonstrationen Mitte April seien ausserdem mehr als 900 Menschen verletzt worden. Dem Menschenrechtszentrum zufolge ereigneten sich die Zusammenstössen am Mittwoch in der Hauptstadt Managua sowie in Estelí, Masaya und León. Die Gewalt sei von der «repressiven Polizei» und bewaffneten regierungsnahen Gruppen ausgegangen.

Nicaraguas Präsident Daniel Ortega wies am Donnerstag Vorwürfe zurück, wonach paramilitärische Einheiten im Auftrag der Regierung gegen die Demonstranten vorgehen. Er beklagte eine «Verschwörung» der Opposition.