Verheerende Brände an US-Westküste breiten sich weiter aus
Die verheerenden Busch- und Waldbrände an der Westküste der USA haben sich weiter ausgebreitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die verheerenden Waldbrände an der US-Westküste breiten sich immer weiter aus.
- Die Behörden warnen die Bevölkerung vor Todesgefahr durch die Flammen.
- Währenddessen liegt San Francisco im surrealen orangenen Dunst.
Die Flammenmeere wüteten am Mittwoch in zahlreichen Regionen der Bundesstaaten Kalifornien, Oregon und Washington. Die betroffenen Gebiete reichten von Gegenden im Norden von Washington an der Grenze zu Kanada bis zum äussersten Süden von Kalifornien an der Grenze zu Mexiko. Die Behörden warnten die Bevölkerung vor Todesgefahr durch die Flammen.
Die Waldbrände haben nun weitere Menschenleben gefordert. In einer Brandzone im Bezirk Butte County knapp 300 Kilometer nördlich von San Francisco seien drei Leichen gefunden worden, teilte Sheriff Kory Honea am Mittwochabend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz mit. Die Opfer seien noch nicht identifiziert worden.
Die Ausbreitung der Brände wurde seit dem Wochenende durch eine Hitzewelle und trockene Winde begünstigt. Hunderte weitere Häuser wurden seither vernichtet. In Oregon wurden mindestens fünf Städte durch die Flammen «erheblich zerstört», wie Gouverneurin Kate Brown mitteilte. Auch Todesopfer seien zu erwarten.
Es könne zum «grössten Verlust von menschlichem Leben und Eigentum» durch Busch- und Waldbrände in der Geschichte von Oregon kommen, sagte Brown. Auch der Gouverneur von Washington, Jay Inslee, bezeichnete das Ausmass der Brände als «beispiellos und herzzerreissend».
Schon acht Todesfälle gemeldet
In Kalifornien wurden bis Mittwoch mindestens acht Todesfälle durch die seit Wochen tobenden Brände verzeichnet. Die Flammen vernichteten dort bereits eine Rekordfläche von mehr als 8000 Quadratkilometern.
Rund 240 Kilometer nördlich von San Francisco breitete sich zuletzt das sogenannte Bear Fire mit rasender Geschwindigkeit aus. Es vereinte sich mit älteren Bränden und bedrohte die Stadt Oroville.
San Francisco und andere kalifornische Regionen erwachten am Mittwoch in einem orangenen Glühen. Erzeugt wurde es vom dem Rauch der Brände, der sich mit Nebel vermischte und das Sonnenlicht blockierte - dies erzeugte eine surreal wirkende Szenerie.
Mehr als 170'000 Haushalte waren in Kalifornien ohne Strom, da der Energieversorger PG&E wegen der extremen Waldbrandgefahr in weiten Teilen des Bundesstaates das Stromnetz stilllegte. Nach Angaben der Feuerwehr wurden bereits mehr als 3000 Gebäude in Kalifornien durch die Feuer zerstört.
Busch- und Waldbrände haben in Kalifornien in den vergangenen Jahren stark zugenommen, wofür Experten die Erderwärmung mitverantwortlich machen. Beim folgenschwersten Waldbrand der kalifornischen Geschichte waren im November 2018 in Norden des Bundesstaats 86 Menschen ums Leben gekommen.