Ankara will Offensive ausweiten
Die Kämpfe zwischen der Türkei und der kurdischen Miliz YPG in Syrien dauern an. Ankara will die Offensive sogar ausweiten. Dabei reagiert die Regierung empfindlich auf Kritik aus dem eigenen Land.
Diese gebe von der ostsyrischen Region Manbidsch aus «ständig Störfeuer» ab, sagte Cavusoglu. «Wenn die USA das nicht stoppen können, werden wir das stoppen», sagte er. Die Gefechte in der nordwestsyrischen kurdischen Enklave Afrin hielten am Dienstag unterdessen an mehreren Fronten an.
Nach Angaben von Menschenrechtsbeobachter wurden seit Beginn der Offensive mindestens 100 Menschen getötet, darunter 23 Zivilisten und mehrere Kämpfer auf beiden Seiten. Zudem wurden nach offiziellen Angaben zwei türkische Soldaten getötet.
Das Wichtigste in Kürze
- Ankara hat die Ausweitung des Einsatzes auf weitere kurdisch kontrollierte Gebiete angedroht.
- Mindestens 100 Menschen seien bereits getötet worden, darunter 23 Zivilisten und mehrere Kämpfer auf beiden Seiten.
- Unterdessen gehen die türkischen Behörden gegen Kritiker der Militäroperation im eigenen Land vor.
Vier Tage seit Beginn der türkischen Militäroperation hat Ankara die Ausweitung des Einsatzes auf weitere kurdisch kontrollierte Gebiete angedroht. Zugleich appellierte der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu an die USA, auf die mit ihr verbündete kurdische Miliz YPG einzuwirken.
Offensive zielt gegen US-Verbündete
Die von der Türkei am Samstag begonnene Offensive «Olivenzweig» zielt auf die mit den USA verbündeten kurdischen Volksschutzeinheiten YPG in der kurdischen Enklave Afrin nahe der türkischen Grenze. Ankara sieht die YPG als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bezeichnet die Miliz als Terrororganisation.
Behörden gehen gegen Kritiker vor
Unterdessen gehen die türkischen Behörden gegen Kritiker der Militäroperation im eigenen Land vor. Laut dem Sprecher der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP seien mehrere HDP-Politiker festgenommen worden. Der Vize-Vorsitzenden der Partei, Nadir Yildirim, werde mittels Haftbefehl gesucht. Er hatte sich kritisch gegen die Militäroffensive geäussert. Auch seien fünf Journalisten wegen kritischen Äusserungen festgenommen worden, wie die
Zeitung «Cumhuriyet» berichtet.