Emmanuel Macron besucht Truppen im Tschad

Der Tschad kämpft an mehreren Fronten gegen den Terrorismus. Unweit der Hauptstadt N'Djamena liegt der Tschadsee und das unruhige Grenzgebiet zu Nigeria.

Ein ehemaliger Mitarbeiter der Partei von Emmanuel Macron steht unter Korruptionsverdacht. - AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • Emmanuel Macron hat den Präsidenten von Tschad, Idriss Déby, getroffen.
  • Danach hat der französische Präsident 1000 Soldaten besucht.

Kurz vor Weihnachten hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron einen Truppenbesuch im Tschad begonnen. Macron habe zunächst mit seinem Amtskollegen Idriss Déby gesprochen, teilte der Élyséepalast heute Samstag via Twitter mit.

Später wollte der 41-Jährige rund 1000 Soldaten der «Barkhane»-Mission treffen. Für diesen Militäreinsatz gegen islamistische Terroristen in der Region sind zusammen 4500 französische Soldaten mobilisiert.

Macron hatte vor einigen Tagen in Paris seinem Kollegen aus Burkina Faso, Roch Marc Kaboré, zugesichert, er werde die Länder der Region weiter im Antiterror-Kampf unterstützen. «Wir werden an der Seite der Sahel-Staaten engagiert bleiben, bis der Sieg vollständig ist», hatte der Chef des Élyséepalastes gesagt.

Kampf gegen Terrorismus

Der Tschad kämpft an mehreren Fronten gegen den Terrorismus. Unweit der Hauptstadt N'Djamena liegt der Tschadsee und das unruhige Grenzgebiet zu Nigeria, wo die islamistische Terrorgruppe Boko Haram ihr Unwesen treibt. Im Norden des Landes erstrecken sich die Weiten der Sahelzone und der Sahara, die ein ideales Rückzugsgebiet für Schmuggler und Terrorgruppen sind. Kriminelle und Extremisten bewegen sich oft ungehindert von Land zu Land, etwa in die Nachbarländer Niger und Libyen.

Die EU unterstützt die sogenannten G5-Sahel-Staaten Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso und Tschad beim Aufbau einer gemeinsamen Militärtruppe für den Kampf gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität. Deutschland und Frankreich erhoffen sich davon auch mehr Sicherheit für Europa und einen Rückgang der illegalen Migration. Deutschland beteiligt sich mit rund 850 Soldaten an der UN-Friedensmission zur Stabilisierung Malis.

Präsident Déby regiert seit 1991 mit harter Hand die ölreiche französische Ex-Kolonie. Der zentralafrikanische Staat mit rund 15 Millionen Einwohnern ist einem UN-Index zufolge das viertärmste Land der Welt. Macon wird den Tschad am Sonntag wieder verlassen.