Griechenland: Aus Protest gegen Privatisierung steht der Verkehr still

Griechenland ist noch immer hoch verschuldet und die Gläubiger des Landes verlangen die Privatisierung von staatlichen Dienstleistungen für weitere Hilfe. Dagegen streiken nun Eisenbahner und Taxifahrer.

Das Wichtigste in Kürze

  • In Griechenland werden staatliche Dienstleistungen immer mehr privatisiert.
  • Gläubiger verlangen diese harten Sparmassnahmen, damit das hochverschuldete Land weitere Hilfe bekommt.
  • Dagegen wehren sich nun Eisenbahnleute und Taxifahrer.

Aus Protest gegen weitere Privatisierungen haben die griechischen Eisenbahner am Dienstag den Bahnverkehr des Landes lahmgelegt. Zudem fuhr keine Vorstadtbahn vom Zentrum der griechischen Hauptstadt zum Flughafen Athens. Dies teilte die Gewerkschaft der Bahn mit. Der Protest richtet sich gegen die geplante Privatisierung einer der letzten noch staatlich betriebenen Teile der staatlichen Eisenbahnen, der Wartungsfirma EESTY. Die griechischen Eisenbahnen waren bereits vergangenes Jahr zum grössten Teil privatisiert worden.

Die Privatisierungen sind Teil des harten Spar- und Reformprogramms Griechenlands und Voraussetzung für weitere Hilfen der Gläubiger des hoch verschuldeten Lands. Das letzte Sparprogramm in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro (rund 100 Milliarden Franken) läuft im August aus.

Prosteste in Griechenland gegen die harten Spar- und Reformmassnahmen. - Keystone

Im Zentrum von Athen protestierten zudem auch die Taxifahrer mit Autokorsos und Hupkonzerten. Sie wehren sich gegen den Fahrtenvermittler Uber.