Jemen Gespräche verzögern sich wegen Verspätung der Rebellen weiter

Das Gespräch zum Jemenkrieg in Genf droht zu platzen. Die Rebellen-Delegation sei noch nicht eingetroffen. Die Aufständischen fordern einen sicheren Transport.

Martin Griffiths, Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen für den Jemen, spricht bei einer Pressekonferenz. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Genf sind Gespräche zum Jemenkrieg mit den Konfliktparteien geplant.
  • Die Rebellen-Delegation ist bislang noch nicht eingetroffen.

Die Gespräche der Konfliktparteien im Jemenkrieg in Genf verzögern sich wegen der Verspätung der Rebellen-Delegation weiter. Die Regierungsdelegation droht dem Saudi-Arabien nahestehenden Nachrichtenkanal Al-Arabija zufolge mit dem Platzen der Gespräche, falls die Rebellen bis Samstag nicht in Genf einträfen. Eine Sprecherin der UN erklärte, zu einer solchen Frist habe sie keine Informationen.

Die Vertreter der Huthi-Rebellen befanden sich derweil weiter in Jemens Hauptstadt Sanaa. Sie lehnen eine bereitgestellte UN-Maschine ab und verlangen stattdessen ein Flugzeug der omanischen Airline Oman Air. Die Aufständischen hatten das damit begründet, dass die Vereinten Nationen bei früheren Gesprächen in Genf den sicheren Transport nicht hatten garantieren können.

Die Vereinten Nationen könnten bei dem Treffen, das eigentlich schon am Donnerstag beginnen sollte, weiterhin nur mit den bereits anwesenden Vertretern der Regierung reden, teilte die UN heute Freitag mit. Bisher hatte der UN-Vermittler Martin Griffiths mit der Delegation unter anderem über die Situation von Gefangenen, humanitären Zugang und die Öffnung des Flughafens in Sanaa diskutiert.

«Die schlimmste humanitäre Krise der Welt»

Im Jemen kämpft die international anerkannte Regierung des Landes gegen die Rebellen, die weite Teile des Nordens und auch Sanaa beherrschen. Ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis bombardiert Stellungen der Huthis aus der Luft. Für die UN ist der Jemen «die schlimmste humanitäre Krise der Welt». 22 Millionen Menschen, drei Viertel der Bevölkerung, brauchen humanitäre Hilfe, sieben Millionen haben nicht genug zu essen.