Kampf gegen Flammen auf dem Kilimandscharo geht weiter
Mit einfachsten Mitteln geht an Afrikas höchstem Berg, dem Kilimandscharo, der Kampf gegen die seit vier Tagen lodernden Flammen unvermindert weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit vier Tagen steht die Südflanke des Kilimandscharos in Flammen.
- Helfer versuchten, mit Hacken und Ästen Brandschneisen zu schlagen.
- Es ist ihnen bereits gelungen, den Grossbrand in Gebieten einzugrenzen.
An der Südflanke des Kilimandscharo versuchten einige der rund 500 Helfer mit Hacken und Ästen Brandschneisen zu schlagen.
Laut Tansanias Nationalpark-Behörde Tanapa sind bisher mehr als 28 Quadratkilometer Heidelandschaft abgebrannt.
Tourismusminister Hamisi Kigwangalla rief am Mittwoch bei einer Inspektion vor Ort zu verstärkten Anstrengungen auf, um den Grossbrand unter Kontrolle zu bekommen. Eine zunächst angekündigte Pressekonferenz wurde kurzfristig abgesagt.
Tanapa-Chef Allan Kijazi, der den Minister vor Ort informierte, hatte noch am Vorabend erklärt: «Es ist uns aber gelungen, in grossen Gebieten das Feuer einzugrenzen.» Allerdings gab er zu, dass die Flammen an schwierig zu erreichenden neuen Flächen unvermindert weiter wüteten.
Hoffnung auf Regen
Unterdessen gab es erste Hoffnung auf Regen, nachdem es in dem am Fusse des Berges gelegenen Ort Moshi einige wenige Niederschläge gab. Der Grossbrand war laut Tanapa auf knapp 3000 Metern Höhe aus noch ungeklärter Ursache ausgebrochen. Die Höhe und der teilweise nur schwer erreichbare Brandherd gestalten die Löscharbeiten schwierig.
Da nur die Südflanke des Kilimandscharos betroffen ist, wurde der nach den Corona-Beschränkungen schleppend wieder anlaufende Bergtourismus über andere Routen umgeleitet. Weiterhin seien Bergsteiger im Gebirgsmassiv unterwegs zum Gipfel des Kilimandscharo, hatte Tanapa-Sprecher Pascal Shelutete bestätigt.
Ein Tour-Organisator berichtete von einem Fall, bei dem ein bereits als gelöscht geltendes Feuer im Gebiet um Horombo zurückkehrte. Dort bemerkten Anwohner am Mittwoch auch eine starke Rauchentwicklung. Unklar blieb, ob dabei auch die dort befindlichen Hütten Opfer der Flammen wurden.
Bergsteiger trotz Feuer auf dem Kilimandscharo
Eine Gruppe deutscher, Schweizer und österreichischer Bergsteiger berichtete der Nachrichtenagentur DPA aus dem in rund 3900 Metern Höhe gelegenen Shira Camp 2, oberhalb der dichten Qualmwolken sei der Blick am Mittwochmorgen weitgehend frei gewesen. Die Wolken waren bei der Ankunft der Gruppe am Vorabend noch im Hintergrund zu sehen. Die Gruppe hatte ihren Aufstieg über eine ihnen als ungefährlich angewiesene Route angetreten.
Auch der Tanapa-Sprecher hatte ausdrücklich bestätigt, dass die von den Touristen benutzten Routen nicht gefährdet seien. Der Kilimandscharo gilt mit 5895 Metern Höhe als Afrikas höchster Berg und auch als Tansanias Wahrzeichen.
In dem Land, in dem am 28. Oktober Wahlen anstehen, gilt der Bergtourismus als ein wichtiger Arbeitgeber und Devisenbringer.