Karabach räumt Verlust von strategisch wichtiger Stadt Schuscha ein
Aserbaidschan verkündete am Sonntag die Eroberung der Stadt Schuscha. Bisher hatte Berg-Karabach den Verlust geleugnet, doch nun ist es offiziell.
Das Wichtigste in Kürze
- Berg-Karabach bestätigt nun den Verlust der strategisch wichtigen Stadt Schuscha.
- Der aserbaidschanische Präsident hatte bereits vorher die Eroberung verkündet.
- Bis anhin bestritten Berg-Karabach, sowie auch Armenien den Verlust.
Die umkämpfte Südkaukasusregion Berg-Karabach hat den Verlust der strategisch wichtigen Stadt Schuscha eingeräumt. Die Stadt sei nicht mehr unter Kontrolle von Berg-Karabach. Das teilte der Sprecher des Anführers der Region, Wagram Pogossjan, am Montag mit.
Bereits am Sonntag hatte der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev die Eroberung der Stadt verkündet. Armenien und Berg-Karabach hatten das zu dem Zeitpunkt noch zurückgewiesen.
Schuscha gilt als Schlüsselstadt. Die Behörden in Berg-Karabach hatten mitgeteilt, dass ihr Verlust eine Niederlage im Kampf um die ganze Region bedeuten könnte. Die Führung in Berg-Karabach räumte zudem ein, dass die aserbaidschanischen Truppen kurz vor der Hauptstadt Stepanakert stünden.
Aliyev hatte verkündet, dass der Sieg in dem Konflikt mit Armenien nah sei. Er hatte am Montag auch mitgeteilt, weitere 23 Ortschaften unter aserbaidschanische Kontrolle gebracht zu haben.
Der Sprecher der Karabach-Führung Pogossjan schrieb bei Facebook: «Leider verfolgt uns eine Serie der Misserfolge, und die Stadt Schuscha ist komplett ausserhalb unserer Kontrolle. Der Feind steht vor Stepanakert, nun ist schon unsere Existenz in Gefahr.»
Streit seit rund 30 Jahren
Die schweren Gefechte um Berg-Karabach dauern seit dem 27. September an. Aserbaidschan verlor in einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die Kontrolle über das bergige Gebiet mit etwa 145'000 Bewohnern.
Seit 1994 galt eine brüchige Waffenruhe. Aserbaidschan kann sich in dem Konflikt auf seinen «Bruderstaat» Türkei berufen. Russland wiederum ist Schutzmacht Armeniens.