Der Konflikt in Berg-Karabach nimmt kein Ende. Letzten Sonntag meldeten Armenien und Aserbaidschan neue Angriffe auf Städte und Dörfer.
Armenien
Ladenbesitzer entfernen Trümmer aus ihrem Geschäft, das durch Beschuss durch aserbaidschanische Artillerie auf einem Markt in Stepanakert, der separatistischen Region Berg-Karabach, beschädigt wurde. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Konflikt um Berg-Karabach flacht trotz vereinbarter Feuerpause nicht ab.
  • Sowohl Armenien als auch Aserbaidschan meldeten am Sonntag Angriffe auf bewohnte Gebiete.
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Eine Besserung ist nicht in Sicht: Die Kämpfe gehen im blutigen Konflikt um die Südkaukasus-Region Berg-Karabach ungeachtet neuer Vereinbarungen über eine Deeskalation weiter.

Armenien und Aserbaidschan meldeten am Sonntag jeweils Angriffe auf bewohnte Gebiete: Nach Angaben des armenischen Verteidigungsministeriums in der Hauptstadt Eriwan wurde die Stadt Martuni am Morgen von Aserbaidschans Armee beschossen.

Es habe grosse Schäden gegeben, sagte eine Sprecherin, ohne Details zu nennen. Verletzte gab es demnach zunächst nicht.

Konflikt in Berg-Karabach
Zwei Männer gehen in Terter nach einem Beschuss der armenischen Artillerie an einem beschädigten Gebäude vorüber. (Archivbild 10.10.20) - DPA

Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium in Baku sprach seinerseits von Angriffen der gegnerischen Seite auf die Stadt Terter und auf mehrere Dörfer. Zudem seien Stellungen der eigenen Armee an der Staatsgrenze zwischen Armenien und Aserbaidschan unter Beschuss geraten. Beide Seiten gaben sich abermals gegenseitig die Schuld am Bruch der Feuerpause.

Feuerpause ignoriert

Am Freitag hatten die Aussenminister beider Länder in Genf zugesagt, Angriffe auf Wohngebiete und zivile Anlagen zu vermeiden. Dies unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Armenien bat zudem Russland offiziell um Hilfe im Konflikt. Zuvor waren schon mehrere Anläufe für eine Feuerpause gescheitert.

Gefechte zwischen Armenien und Aserbaidschan seit Ende September

Die schweren Gefechte dauern seit Ende September an. Der Konflikt um Berg-Karabach selbst ist schon jahrzehntealt. Aserbaidschan hatte in einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor rund 30 Jahren die Kontrolle über das Gebiet verloren. Es zählt etwa 145'000 Bewohner.

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Ein Soldat aus Armenien zielt in Richtung der aserbaidschanischen Stellungen. (Archivbild) - dpa

Seit 1994 galt eine brüchige Waffenruhe. Die Region wird von Armenien kontrolliert, gehört aber völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan. Dieses kann sich im Konflikt auf seinen «Bruderstaat» Türkei stützen. Russland ist Schutzmacht Armeniens.

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