Lässt Epson seine Drucker absichtlich kaputtgehen?
Die französische Justiz prüft, ob der Druckerhersteller Epson die Lebenszeit von Produkten absichtlich verkürzt hat. Die Staatsanwaltschaft des Pariser Vororts Nanterre leitete Vorermittlungen wegen Täuschung und «geplanter Obsoleszenz» ein, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag meldete.
Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich ist es seit 2015 strafbar, die Lebensdauer von Produkten absichtlich zu verkürzen.
- Die Organisation Halte à l'obsolescence programmée zeigte deshalb den Druckerhersteller Epson an.
- Auch Apple wurde angezeigt, weil alte iPhone-Modelle bewusst verlangsamt würden.
In
Frankreich steht die Lebensdauer von Produkten absichtlich zu verkürzen seit
2015 unter Strafe. Ein französischer Verein zeigte deswegen am Mittwoch auch
den Smartphone-Giganten Apple an.
Die
Untersuchung der Staatsanwaltschaft zu Epson geht ebenfalls auf eine Anzeige
der Organisation Halte à l'obsolescence programmée (Hop) zurück. Sie hatte dem
Hersteller unter anderem vorgeworfen, dass Epson-Drucker Patronen als leer
anzeigten und den Druck blockierten, obwohl noch Tinte vorhanden sei. Das
japanische Unternehmen reagierte am Donnerstag zunächst nicht auf eine Anfrage
zu dem Thema.
In
der Anzeige gegen Apple erhebt Hop den Vorwurf, dass alte iPhone-Modelle
bewusst verlangsamt würden, um Kunden damit zum Kauf neuer Modelle zu
bewegen. Apple hatte eine solche Absicht stets dementiert, räumte aber jüngst
ein, dass die Leistung von Geräten mit abgenutzten Batterien unter Umständen
gedrosselt werden kann, um Abschaltungen zu vermeiden.
In
Frankreich kann die absichtliche Verkürzung der Lebenszeit von Produkten mit
zwei Jahren Gefängnis geahndet werden, zudem sind Geldstrafen von bis zu fünf
Prozent des Jahresumsatzes möglich.