Mpox: WHO-Chef beruft Notfallausschuss wegen neuer Variante ein

Die neue Mpox-Variante bereitet der Weltgesundheitsorganisation Sorgen. Ein Notfallausschuss soll nun über die Tragweite beraten.

Die WHO berät sich zu der neuen Mpox-Variante. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine neue Mpox-Variante ist auf dem Vormarsch.
  • Durch internationale Flüge wird eine weltweite Verbreitung befürchtet.
  • Ein Notfallausschuss der WHO wird sich über die Tragweite der Variante beraten.

Die neue Variante der Mpox-Erkrankung kursiert als bislang gefährlichste Mutation seit einer Weile in den Schlagzeilen. Ein Notfallausschuss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll nun die Tragweite der Variante erörtern.

Auf einer Genfer Pressekonferenz informierte der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus über die anstehende Tagung. Demnach ist die Frage zu klären, ob eine «Notlage internationaler Tragweite» (PHEIC) ausgerufen werden soll. Der Notfallausschuss wird den Generaldirektor dazu beraten.

Neue Länder von Mpox betroffen

In Afrika vermeldeten vier bislang nicht betroffene Länder das Auftreten von Mpox. Es handelt sich um Uganda, Ruanda, Burundi und Kenia. Mpox-Expertin Rosamund Lewis befürchtet eine Ausbreitung der Krankheit auch in fernen Ländern.

Eine neue Variante des Mpox-Virus könnte für eine weltweite Verbreitung der «Affenpocken» sorgen. (Archivbild) - keystone

Eine Rolle spielen dabei die internationalen Flüge, welche die Orte der Welt miteinander verbinden. Eine Reisebeschränkung empfiehlt die WHO allerdings noch nicht. Die Priorität liege bei der Aufklärung über mögliche Risiken. Behörden sollten zudem wachsam sein, um Ausbrüche der Krankheit direkt erkennen zu können.

Was die Erklärung einer Notlage bringt

Mit der Erklärung einer solchen Notlage rüttelt die WHO Regierungen auf, ihre Überwachung zu verstärken, nach Ausbrüchen Ausschau zu halten und sich auf eine mögliche Ausbreitung vorzubereiten. Alle Massnahmen werden von Regierungen beschlossen, die WHO hat keine Befugnisse, Massnahmen anzuordnen.

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Von Juli 2022 bis Mai 2023 bestand bereits eine von der WHO ausgerufene Mpox-Notlage. Damals gab es Fälle in zahlreichen Ländern, auch in Deutschland. In der Demokratischen Republik Kongo hat sich aber seit September 2023 eine neue Variante entwickelt, Klade 1b, die nach Angaben der WHO gefährlicher sein könnte als vorherige Varianten. Sie verbreitet sich von Mensch zu Mensch.

Mpox löst Hautausschlag aus und die Betroffenen entwickeln oft hohes Fieber und Muskelschmerzen. Die Krankheit ist vor allem für Kinder gefährlich. Der Notfallausschuss besteht aus unabhängigen Experten.

Wann genau er zusammentritt, ist noch nicht klar. Mpox wurde früher «Affenpocken» genannt.